Sozialwesen (SW)
Refine
Year
- 2022 (129) (remove)
Publication Type
- Bachelor Thesis (48)
- Article (26)
- Part of a Book (21)
- Lecture (12)
- Book (9)
- Conference Proceeding (4)
- Master's Thesis (4)
- Contribution to a Periodical (3)
- Review (1)
- Sound (1)
Keywords
- Behinderung (4)
- Jugendhilfe (4)
- Kinderhilfe (4)
- Resilienz (4)
- Zukunft der Arbeit (4)
- Adressat*innen-Forschung (3)
- Depression (3)
- Partizipation (3)
- Prävention (3)
- Schulsozialarbeit (3)
- psychische Erkrankung (3)
- ADHS (2)
- Allgemeiner Sozialer Dienst (2)
- Behindertenhilfe (2)
- Beratung (2)
- Case Management (2)
- Corona (2)
- Corona und Soziale Arbeit (2)
- Erziehung (2)
- Gewalt (2)
- Inklusion (2)
- Kommunikation (2)
- Migration (2)
- Missbrauch (2)
- New Work (2)
- Partizipative Forschung (2)
- Psychotherapie (2)
- Radikalisierung (2)
- Resilienzförderung (2)
- Scheidung (2)
- Sinn der Arbeit (2)
- Stigmatisierung (2)
- Trennung (2)
- ADHD (1)
- Adressat*innen und Nutzer*innen Sozialer Arbeit (1)
- Adressat*innen-Perspektive (1)
- Alkoholabhängigkeit (1)
- Alltag und Soziale Arbeit (1)
- Altenhilfe (1)
- Alter (1)
- Altersstruktur (1)
- Ankommen (1)
- Anpassungsstörungen (1)
- Approbation (1)
- Arbeitsgesellschaft (1)
- Autismus, Roboter, Mensch-Technik-Interaktion, autismusspezifische Verhaltenstherapie (1)
- Autismus-Spektrum-Störung (1)
- Autismusspezifische Verhaltenstherapie (1)
- Autoethnografisches Schreiben (1)
- Binarität (1)
- Bindungstheorie (1)
- Biopsychosoziale Bedürfnisse (1)
- Bologna Reform (1)
- Bruttonationalglück (1)
- Capability Approach (1)
- Climate Change (1)
- Controlling (1)
- Demenz (1)
- Didaktik (1)
- Digitalisierung, Arbeitswelt, Vertrauen, Kommunikation (1)
- Dissoziative Identitätsstörung (1)
- Dublin-III-Verordnung (1)
- Ehrenamt (1)
- Einarbeitung (1)
- Eltern (1)
- Emotionen (1)
- Emotionsregulation (1)
- Erholung (1)
- Ethnografie (1)
- Ethnografische Feldforschung (1)
- Fachkräfte, Fachkräftemangel, Soziale Arbeit, Daten, Fakten, Konsequenzen (1)
- Familienzentrum (1)
- Frauenbeauftragte (1)
- Frühe Hilfen (1)
- Führung, Vision, Identitätsbasiert, Hospiz, Kinder, Jugendliche (1)
- Ganztagschule (1)
- Geflüchtete (1)
- Gemeinwohl (1)
- Genderqueerness (1)
- Generationen (1)
- Geschlecht (1)
- Gesundheitsversorgung (1)
- GfK (1)
- Gleichheit (1)
- Gleichstellung (1)
- Glück (1)
- Grundschule (1)
- Habituelle Benachteiligung (1)
- Haftentlassene (1)
- Handlungskompetenzen (1)
- Handlungskonzepte (1)
- Heimerziehung (1)
- Heimverfassung (1)
- Hilfearrangements (1)
- Hilfeplanung (1)
- Hilfeplanverfahren (1)
- Hilfeprozess (1)
- Hilfesystem (1)
- Hoffnung (1)
- Hoffnungslosigkeit (1)
- Homeoffice (1)
- Inklusivitätswahrnehmung (1)
- Interaktion (1)
- Interesse (1)
- Intergenerativität (1)
- Interventionsmöglichkeit (1)
- Jugendhilfegesetzgebung (1)
- Kinder (1)
- Kindeswohl (1)
- Kindeswohlgefährdung (1)
- Kindheit (1)
- Klimawandel, Sozialmanagement, Nachhaltigkeit (1)
- Klimawandel, klimasensible Gesellschaft, Transformation der Gesellschaft (1)
- Koexistenz (1)
- Kognitive Dissonanztheorie (1)
- Komplexität (1)
- Kontrazeption (1)
- Konzentration (1)
- Konzentrationsstörungen (1)
- Kunsträume und Ethnografie (1)
- Lebensweltorientierung (1)
- Macht (1)
- Managementtheorie (1)
- Mediation (1)
- Medien (1)
- Meditationen (1)
- Medizinprodukt (1)
- Mehrgenerationenhaus (1)
- Mehrgenerationenhäuser (1)
- Mensch-Technik-Interaktion (1)
- Migrationshintergrund (1)
- Motivierende Gesprächsführung (1)
- Multikulturalismus (1)
- Mutter-Kind-Bindung (1)
- Mütterzentren (1)
- Nachhaltigkeit, Sozialmanagement, Sozialwirtschaft, Soziale Arbeit (1)
- Niedrigschwelligkeit (1)
- Normativität (1)
- Nutzer*innenforschung (1)
- Onboarding (1)
- Organisationstheorie (1)
- Organisierte rituelle Gewalt (1)
- Paarinterview (1)
- Partizipative Kunst (1)
- Paternalismus (1)
- Pharma (1)
- Positive Psychologie (1)
- Posttraumatische Belastungsstörung (1)
- Preferred Reporting Items for Systematic Re- views and Meta-Analyses (1)
- Professionelle Kommunikation (1)
- Präventionsarbeit (1)
- Psychoedukation (1)
- Psychohygiene (1)
- Psychologie (1)
- Psychosoziale Belastung (1)
- Psychosoziale Versorgung (1)
- Psychotherapeuten-Gesetz (1)
- Radikalisierungsprävention (1)
- Rekonstruktive Soziale Arbeit (1)
- Resozialisierung (1)
- Ressourcenorientierung (1)
- Schizophrenie (1)
- Schülerperspektive (1)
- Selbstorganisation (1)
- Selbstwirksamkeitstheorie (1)
- Sexueller Missbrauch (1)
- Social Entrepreneurship (1)
- Social Management (1)
- Social Work (1)
- Sokrates (1)
- Sokratische Dialog (1)
- Solidarität (1)
- Sozialdienstleistungsorganisationen (1)
- Soziale Arbeit (1)
- Soziale Arbeit und ihre Handlungsfelder (1)
- Soziale Netzwerke (1)
- Sozialer Roboter (1)
- Sozialisation (1)
- Sozialmanagement (1)
- Sozialraum (1)
- Sozialraumorientierung (1)
- Stereotype (1)
- Stufenmodell der Partizipation (1)
- Suchthilfe (1)
- Suchtmittelabhängigkeit (1)
- Supervision (1)
- Synergetik (1)
- Systemsprenge (1)
- Systemsprenger (1)
- Systemtheorie (1)
- Trans (1)
- Traumasensible Beratung (1)
- Trennungs- und Scheidungsberatung (1)
- Unternehmen (1)
- Unternehmensberatung (1)
- Vergeben/Vergebung/Beratung/Therapie/Theorie-Praxis-Austausch (1)
- Verhaltensauffälligkeit (1)
- Verhütung (1)
- Verschwörungserzählung (1)
- Veränderungsprozesse (1)
- Vorschulkinder (1)
- Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs-Modell (1)
- Wiedereingliederung (1)
- Wohlbefinden (1)
- Wohlfahrtsverband (1)
- Wohneinrichtungen (1)
- Yoga (1)
- after-school programme (1)
- ambulante Maßnahmen (1)
- autism spectrum disorder (1)
- classroom management strategies (1)
- depressive Eltern (1)
- digitale Kommunikation (1)
- geistige Behinderung (1)
- geschlechtsspezifisch (1)
- gesundheitliche Versorgung (1)
- hochaltrig (1)
- homework (1)
- human robot interaction (1)
- human-machine communication (1)
- illegalisierte Menschen (1)
- kulturelle Identität (1)
- mehrperspektivische Auseinandersetzung (1)
- offene Ganztagsgrundschule (1)
- primary school (1)
- psychische Belastung (1)
- psychische Erkrankungen (1)
- psychosoziale Beratung (1)
- ressourcenorientierter Ansatz (1)
- robotic learning assistant (1)
- sexualisierte Gewalt (1)
- social robot (1)
- soziale Dienstleistungen (1)
- sozialpsychiatrische Tagesstätte (1)
- stationäre Wohngruppe (1)
Faculty
- Sozialwesen (SW) (129) (remove)
„Unsere Gesellschaft ähnelt einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich die einzelnen Steine nicht gegenseitig stützen würden.“ (römischer Philosoph Seneca um 4 v. Chr. – 65 n. Chr.)
Dieser Vergleich erscheint auch nach fast 2000 Jahren immer noch passend. Jeder
Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft und ist auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen, um das Überleben zu sichern (vgl. Durkheim 2019, S. 469). Die Spannungen im gesellschaftlichen Zusammenhalt scheinen jedoch gegenwärtig besonders stark zu sein (vgl. Peters 2022, S. 75).
Sozialmanagement kann einen wichtigen Beitrag zur Stärkung von Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit leisten. Denn Soziale Arbeit findet in Organisationen statt, deren Strukturen maßgeblich von Sozialmanagement beeinflusst werden. Zur Durchdringung der Zusammenhänge werden im Beitrag das Verständnis von Sozialmanagement erläutert und der Bezug von Sozialmanagement zum Klimawandel expliziert. Anschließend erfolgt eine Betrachtung, wie das Thema der Nachhaltigkeit in Sozialen Organisationen konkret aufgegriffen werden kann und welche Veränderungen sich dadurch bei unterschiedlichen Herangehensweisen in Organisationen und für die Profession der Sozialen Arbeit ergeben (müssen).
Sozialraumorientierung – Ein Fachkonzept zur Gestaltung niedrigschwelliger Hilfearrangements?
(2022)
Schaut man sich die Gesamtlage des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen in Deutschland an, kann man sagen: Noch nie ging es Kindern und Jugendlichen durchschnittlich so gut wie heute. Doch leider gilt dies nicht für alle. Einige Studien konnten zeigen, dass viele Kinder und Jugendliche in der Gefahr stehen, von der sozialen Teilhabe abgehängt zu werden. Die Schere zwischen einer Mehrheit an Gewinnern und einer Minderheit an Verlieren öffnet sich weiter. Zudem kommt es zu einer beständigen Weitergabe der sozialen Chancen und Risiken durch die Herkunftsfamilie (vgl. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend 2013, 53).
Es gibt kaum einen sozialen Bereich, in dem Sozialarbeiter heute nicht tätig sind und
auch wenige Bereiche, in denen sie dort nicht mit Menschen mit psychischen Erkrankungen in Berührung kommen. Ob im Altersheim, in der Kinder- und Jugendhilfe, Migrationsarbeit, Drogenhilfe oder in der Psychiatrie, überall haben Menschen mit Krisen, sozialen Schwierigkeiten und psychischen Problemen zu kämpfen. „Basierend auf epidemiologischen Studien sind in Deutschland jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen“ (DGPPN 2018, S. 10), was die Notwendigkeit an psychosozialer Hilfe nur noch verdeutlicht. Trotzdem besteht im Studiengang der Sozialen Arbeit, im Gegensatz zu Studiengängen wie Medizin oder Psychologie, an einigen Universitäten und Fachhochschulen die Wahl, ob man sich im Rahmen des Studiums mit psychischen Erkrankungen befasst oder nicht. Dabei sind Sozialarbeiter oft kurzzeitig sehr intensive oder sogar langjährige Begleiter ihrer Klienten und unterstützen sie bei alltäglichen Problemen sowie schweren, emotionalen Krisen. In dieser engen Begleitung ist ein Grundwissen über psychische Erkrankungen oft hilfreich und in manchen Bereichen sogar unerlässlich, gerade bei potenziell so schwerwiegenden und komplexen Krankheitsbildern wie der Schizophrenie. Denn Schizophrenie-Betroffene haben neben der folgenschweren Erkrankung besonders mit Stigmatisierung und Diskriminierung zu kämpfen, was so belastend wie eine zweite Krankheit sein kann (vgl. Finzen 2013, S. 9). Vorher enge Freunde und Verwandte wenden sich ab, Fremde wechseln aufgrund von unbegründeten Vorurteilen die
Straßenseite und Betroffene verlieren ihr Selbstwertgefühl und begeben sich aus Scham und Angst in soziale Isolation. Um diese Stigmatisierung Stück für Stück zu bekämpfen oder zumindest den Betroffenen in ihrem Leid zu helfen, muss etwas passieren und neben anderen Anti-Stigma-Versuchen können Sozialarbeiter durch ihren engen Klientenkontakt einen großen Teil dazu beitragen.
Fragen der Gerechtigkeit sind aus der Sozialen Arbeit nicht wegzudenken. Immer auch hat es die Soziale Arbeit mit Menschen zu tun, die in individuelle als auch gesellschaftliche Kontexte eingebunden sind. Politische Entscheidungen, Gesetze, Normen und Werte, Wirtschaft oder auch der Wohnort prägen das Leben des Einzelnen. Gerade die Soziale Arbeit muss für die Kontexte der Menschen, mit denen sie arbeitet, sensibel sein (vgl. bspw. Böhnisch, 2017; Kaminsky, 2018). Fragen der Gerechtigkeit sind nun besonders dort von Bedeutung, wo die größeren Kontexte in relevanter Weise auf das Individuum einwirken. Der Capability Approach (im Folgenden auch CA) erfreut sich als Theorie der Gerechtigkeit großer Beachtung in der Fachliteratur der Sozialen Arbeit und besonders im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit lassen sich eine Vielzahl an Werken und Beiträgen finden, die den CA anwenden (vgl. Drerup, 2017). Naheliegend ist dann auch die Frage, ob und wie der CA an andere Bereiche der Sozialen Arbeit anschlussfähig ist.
Sozialwirtschaftliche Unternehmen sind Organisationssysteme. Sie müssen wie alle Unternehmen betriebswirtschaftlich gesteuert werden, um auf die Dauer zu überleben. Sie können
wie alle sozialen Systeme von außen nicht mit einer bestimmten Absicht gesteuert werden. Darin besteht für Sozialmanager:innen, die als Leitungskräfte im Feld der Sozialen Arbeit tätig sind, ein Dilemma: Von ihnen wird erwartet, dass sie die Organisation erfolgreich steuern und zugleich entzieht sie sich permanent ihrer Steuerungsabsicht. Damit sind Sozialmanager:innen aber freilich nicht alleine, auch in der Wirtschaft wird seit Jahren am weit verbreiteten
Steuerungsoptimismus gekratzt.
In der heutigen Zeit rücken die Themen Geschlecht, Gender und Sex immer mehr in die Mitte der Gesellschaft. Das zunehmende Bewusstsein spiegelt sich unter anderem in der Regenbogenflagge am Fenstersims, dem weltweit stattfindenden CSD1 oder dem Gendern im alltäglichen Sprach- und Schriftgebrauch wider. Es wird immer offensichtlicher, dass eine Geschlechtsidentität nicht mehr als etwas Eindeutiges, im Sinne von eindeutig männlich oder eindeutig weiblich, zu verstehen ist, sondern vielmehr als etwas sehr Komplexes, Vielschichtiges und Vielfältiges. Dies zeigt sich auch in der Trans*identität, bei der das empfundene
Geschlecht nicht mit dem zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Besonders deutlich wird diese Diskrepanz in der Adoleszenz, wenn sich während der Pubertät die sekundären Geschlechtsmerkmale entwickeln. Liegt eine solche Diskrepanz vor oder werden die Betroffenen von anderen nicht als ihr empfundenes Geschlecht wahrgenommen, kann es zu einem starken Leidensdruck kommen. Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene berichten von
einem solchen Leiden und bezeichnen sich selbst als trans*. Es ist ein rapider Anstieg von trans*Jugendlichen zu verzeichnen, welcher oftmals im Zusammenhang mit einer zunehmenden Offenheit und Akzeptanz gegenüber Gendervarianten gesehen wird. Doch es gibt auch kritische Stimmen, die andere Erklärungen und Ursachen für diesen Wandel vermuten. In den
Medien werden sie mit Headlines wie „Es ist hipp, trans zu sein“ (Feddersen / Kutter 2022) oder „Transgender ist jetzt Mode“ (Krieger 2022) propagiert. So polarisierend diese Aussagen auf den ersten Blick erscheinen, weisen sie in erster Linie darauf hin, dass das Phänomen der Trans*identität noch nicht hinreichend verstanden wurde.
Transnationaler Sozialraum
(2022)
In zwischenmenschlichen Beziehungen ist es nahezu unausweichlich, dass Menschen sich gegenseitig verletzen. In manchen Fällen gelingt es den Betroffenen jedoch nicht, diese Verletzungen zu verarbeiten, Rachefantasien und negative Gefühle auf den Verursacher ruhen zu lassen. Vergebung ist eine Möglichkeit, eigene Verletzungen zu bewältigen. Ärger, Hass oder Verbitterung werden dabei losgelassen, um eine freundlichere und mitfühlendere Haltung gegenüber einer verletzenden Person zu entwickeln. Diese veränderte Haltung kommt der vergebenden Person zugute, da sie etwa das Wohlbefinden und die Gesundheit verbessern kann. Im Rahmen einer Beratung oder Therapie können Menschen, die vergeben wollen, auf ihrem Weg unterstützt werden. Dieses Essential bietet eine wissenschaftlich fundierte Einführung in interpersonelle Vergebung und eine praxisnahe Anleitung für die beraterisch-therapeutische Begleitung von Vergebungsprozessen.
Auf Grund von Bedrohungen und Krieg in den Heimatländern, begeben sich viele Menschen, darunter auch Kinder und Jugendliche, auf die Flucht. Sie verbinden meist mit der Flucht nach Deutschland die Hoffnung auf sichere Lebensperspektiven. Im Herkunftsland oder auf der Flucht durchlebten die Geflüchteten häufig traumatische Situationen. Diese gilt es im Ankunftsland zu bearbeiten.
In der Bachelorarbeit wird die Frage bearbeitet, welche Handlungskompetenzen sozialpädagogische Fachkräfte einer stationären Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe im Umgang mit traumatisierten geflüchteten Kindern und Jugendlichen benötigen.
Dafür wird eine umfassende Literaturrecherche zu den Themen Flucht, Trauma und Traumapädagogik durchgeführt. Außerdem wird eine Einheit von einer möglichen traumapädagogischen Fortbildung für Sozialarbeitende der stationären Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Die Ergebnisse der Ausarbeitung zeigen deutlich, dass die
traumapädagogische Arbeit mit traumatisierten geflüchteten Minderjährigen von hoher Relevanz ist. So wird u.a. ebenfalls die Bedeutung von Selbstfürsorge hervorgehoben. Voraussetzung für die pädagogische Arbeit sind traumaspezifische Kenntnisse,
eine traumapädagogische Haltung als auch die regelmäßige Reflexion der eigenen Arbeit und etwaiger Belastungen. Traumapädagogische Fortbildungen sind vornehmlich in der Arbeit mit geflüchteten Heranwachsenden notwendig, da durch Traumatisierungen das Weltbild der Kinder und Jugendlichen ausschlaggebend bestimmt wird. Dem sind positive Bilder und Erlebnisse entgegenzusetzen, sodass eine Verarbeitung der seelischen Verletzung ermöglicht wird. Der Prozess der Verarbeitung vergangener Geschehnisse erfordert notwendige und rechtzeitige Hilfe durch die Sozialarbeitenden der Kinder- und Jugendhilfe.
In den letzten Jahren hat die Debatte in Bezug auf die Umstrukturierung der Psychotherapeutenausbildung zunehmend mehr Bedeutung erlangt. Mit Abschluss des Psychologie Studiums erhalten Absolvent*innen nach dem Psychotherapeutengesetz von 1999 (PsychThG) zunächst keine Approbation. Die Approbation wird erst nach einer Weiterbildung, wahlweise zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in oder zur Psychologischen Psychotherapeut*in erteilt. Mediziner*innen erhalten hingegen bereits mit Abschluss des Studiums die Approbation, die sie ebenfalls berechtigt in der psychotherapeutischen Versorgung tätig zu sein. Des Weiteren dürfen nach dem PsychThG von 1999 auch Sozialpädagog*innen in der psychotherapeutischen Versorgung arbeiten. Diese können an ihr Studium eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in anschließen und somit auch nach bestandener Prüfung als approbierte Psychotherapeut*innen arbeiten. Die Uneinheitlichkeit über die Abschlüsse und Zugangsweisen zur Psychotherapeutenausbildung stellt demnach eine strukturelle Herausforderung im Psychotherapeutengesetz dar.
Jahrzehntelang agierten die Wohlfahrtsverbände auf dem deutschen Sozialmarkt ohne jegliche Konkurrenz und wurden dabei von staatlicher Seite unterstützt. Zwar bilden die Verbände auch heute noch die Basis des deutschen Wohlfahrtsstaates, dennoch haben die starren Strukturen seit der Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 zu bröckeln begonnen. Eine Rolle in diesen Veränderungen spielt das Phänomen Social Entrepreneurship, welches über die Jahre eigene Zugangswege in den Sozialen Sektor gefunden hat. Ziel dieser Arbeit ist es, die aktuelle Konstellation auf dem Wohlfahrtsmarkt und insbesondere das Verhältnis der beiden genannten Akteure dahingehend zu untersuchen, ob sie gewinnbringend für die Nutzer*innen von Sozialleistungen und die Gesellschaft im Ganzen sind.
Bisher liegen kaum empirische Daten zur Bedeutung von Online-Selbsthilfeangeboten für Menschen mit Traumafolgestörungen vor. Im Rahmen einer Online-Befragung haben N = 137 Menschen mit Traumafolgestörungen, die Online-Selbsthilfeforen nutzen, offene Fragen zu den Vorteilen, Nachteilen und Grenzen von Online-Selbsthilfeforen sowie zu den wahrgenommenen Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen durch die Nutzung von Online-Selbsthilfeforen beantwortet. Die Antworten wurden mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Am häufigsten wurden Vorteile bezüglich des Peer-to-Peer-Austauschs genannt, die ein Zugehörigkeitsgefühl und Hilfe zur Selbsthilfe umfassten. Eine mögliche Destabilisierung durch die Forennutzung wurde als Nachteil thematisiert. Die mit dem Online-Format einhergehende Anonymität wurde gleichermaßen als Vorteil sowie als Nachteil benannt. Als Folge der Nutzung wurden hauptsächlich intrapersonelle Veränderungen, Veränderungen in professionellen Unterstützungsangeboten sowie soziale Kontakte betreffende Veränderungen genannt. Ein substanzieller Teil der Befragten erwähnte Verzahnungen zwischen Forenteilnahme und Psychotherapie, zwei Drittel befanden sich zum Erhebungszeitpunkt in Behandlung. Wie sich unterschiedliche Unterstützungsangebote gegenseitig beeinflussen und diese maximal fördernd kombiniert werden können, sollte zukünftig erforscht werden.
Wer sich einen Überblick über das gegenwärtige Angebot an Verhütungsmethoden verschafft, gelangt schnell zu der Annahme, Schwangerschaftsverhütung sei größtenteils „Frauen*sache“. Denn die meisten der aktuell zugänglichen Verhütungsmethoden in Deutschland sind auf den gebärfähigen Körper ausgelegt. Ob Pille, Diaphragma, Hormonspirale, Dreimonatsspritze oder Vaginalring – sie alle und noch weitere Methoden richten sichan Frauen (Gnoth & Fehr, 2018; Goerke & Junginger, 2018). Für Männer sind zwar ebenfalls Verhütungsoptionen verfügbar, allerdings ist die Auswahl hier sehr begrenzt. Gerade einmal drei Methoden stehen zur Verfügung, von der eine irreversibel ist und eine andere kaum Verhütungsschutz bietet (Reynolds-Wright et al., 2021). Dabei sind Männer und Frauen, durch die nötige Verschmelzung von Samen- und Eizelle, gleichermaßen für die Zeugung von Kindern verantwortlich, was bedeutet, dass ein ausgeglichenes und gleichermaßen wirksames Angebot an empfängnisverhütenden Methoden angemessen wäre (Goerke & Junginger, 2018).
Politische Soziale Arbeit beinhaltet die Neugierde für die Bedürfnisse marginalisierter Personengruppen. In diesem Sinne findet im Rahmen der vorliegenden Bachelorarbeit eine Befragung von Menschen statt, die ohne einen gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland wohnen.
Menschen, deren Leben in elementaren Bereichen des Alltags rechtlich eingeschränkt ist: der gesundheitlichen Versorgung, im Kontext Arbeit, Finanzierung und Wohnen.
Aber wie nehmen sogenannte illegalisierte Menschen die Auswirkungen der Corona-Pandemie wahr? Inwiefern erschwert die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus die Bewältigung ihrer Situation? Worauf liegt ihr persönlicher Fokus seit Februar 2020?
Welche Forderungen und Wünsche haben sie an die Politik? Welche Verantwortungen lassen sich für die Zivilbevölkerung und die Soziale Arbeit ableiten?
Um diese Fragen zu beantworten, erfolgt der Versuch, die vier geführten Interviews entsprechend der Themengewichtung der Befragten auszuwerten. Das führte zu einer Veränderung bezüglich der zu Beginn zugrundeliegenden Annahme: Es wurde von einem starken Einfluss von Corona auf die Situation der Interviewten ausgegangen.
Im Laufe des Arbeitsprozesses wich diese Vermutung folgender Hypothese: Gegenüber den Auswirkungen der aufenthaltsrechtlichen Situation illegalisierter Menschen handelt es sich bei den Folgen der Pandemie um ein zweitrangiges Problem. Eine der primären wiederkehrenden Forderungen ist nicht etwa ein besserer Zugang zu Impfangeboten. Die Befragten sprechen vielmehr über den Wunsch nach einem gültigen Aufenthaltsstatus. Oder davon, für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen zu wollen. Ohne diese Möglichkeit bleiben sie in vielen Bereichen ihres Alltags abhängig von anderen Menschen.
Dennoch ist zu betonen, dass der Einfluss von Corona auf vielen verschiedenen Ebenen zu spüren ist: die eingeschränkten sozialen Kontakte, die Angst vor Ansteckung, die Hürden in Zusammenhang mit Impfung oder Testung und nicht zuletzt die Auswirkungen auf die aufenthaltsrechtliche Situation.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es aufzuzeigen, dass sich die Konzentrationsfähigkeit der Kinder durch gezielte Interventionen im offenen Ganztag verbessern lässt. Hierfür wurde folgende Forschungsfrage gestellt: „Wie
wirksam ist das Marburger Konzentrationstraining im offenen Ganztag?“.
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde das Marburger Konzentrationstraining über einen Zeitraum von sechs Wochen mit zwei unterschiedlichen Vierergruppen durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe von Fragebögen, die sowohl an die Kinder als auch an die
Mitarbeiter*innen der OGS ausgegeben wurden.
Die Ergebnisse der Evaluationsstudie verdeutlichen, dass sich im Verlauf des Interventionstrainings die selbsteingeschätzte Konzentrationsfähigkeit, die selbstregulativen Kompetenzen und das selbstständige Arbeitsverhalten der Kinder
verbesserten.
Dies zeigt, dass es durchaus sinnvoll ist, Interventionsmaßnahmen zur Konzentrationsförderung, wie das Marburger Konzentrationstraining regelmäßig im offenen Ganztag zu integrieren.
Systemsprenger verkörpern eine heterogene Zielgruppe, welche den Agierenden in den Hilfen zur Erziehung mit jedem Einzelschicksal vor Augen führt, dass die bisher
entwickelten Ideen und Konzepte keine ausreichenden Antworten anbieten. Es handelt sich um eine Zielgruppe, die die Ergebnisse der über die letzten Jahre geführten fachlichen und fachübergreifenden Diskurse hinterfragt. Die Arbeit mit Systemsprengern stellt eine besondere Anforderung an die Fachkräfte dar, die sich in der Arbeit mit Systemsprengern immer öfter überfordert und hilflos zeigen. Systemsprenger weisen einen besonderen Hilfebedarf auf, der ebenfalls mit besonderen Herausforderungen für die professionelle Begleitung einhergehen und nicht selten zu Abbrüchen der Hilfemaßnahmen führen (vgl. Groen et.al. 2021, S.83). Es bedarf demnach neuer Antworten auf die gestellten Fragen von Kindern und Jugendlichen, die Systemsprenger genannt werden (vgl. Kieslinger et.al. 2021, S.12).