iSuN Institut für Nachhaltige Ernährung
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Das vorliegende Kompetenzmodell zur Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) in Lebensmittelhandwerk und Lebensmittelindustrie enthält eine Kompetenzmatrix, deren Felder der Strukturierung dienen, welche nicht isoliert, sondern in ihrem Gesamtzusammenhang zu betrachten sind.
Ergänzt wird diese Matrix durch nachhaltigkeitsrelevante Kernkompetenzen sowie dazugehörige Kompetenzziele.
Ob Nachhaltigkeit zum selbstverständlichen Bestandteil der Ausbildung wird, hängt vor allem
vom Engagement und der Qualifikation des Berufsbildungspersonals ab. Denn als Fachleute kennen Ausbilderinnen und Ausbilder die beruflichen Tätigkeiten und betrieblichen Prozesse, und als Pädagoginnen und Pädagogen sind sie es, die Lernsituationen gestalten und Lerninhalte vermitteln. Vor diesem Hintergrund richtet sich der vorliegende Leitfaden insbesondere an das betriebli-
che und überbetriebliche Ausbildungspersonal, aber auch an Lehrkräfte in Berufsschulen. Er zeigt
auf, wie nachhaltigkeitsbezogene Lehr-/Lernarrangements entwickelt und umgesetzt werden können. Mit Blick auf die lebensmittelproduzierenden Berufe werden dem Ausbildungspersonal Tipps zur Gestaltung entsprechender Lernaufgaben und damit zur betrieblichen Umsetzung der
Standardberufsbildposition gegeben.
Welche Umweltbelastungen verursacht der Betrieb? Wie lässt sich Nachhaltigkeit im betrieblichen Handeln stärker verankern und wie können etwaige Zielkonflikte konstruktiv thematisiert
werden? Ausbilderinnen und Ausbilder müssen sich heute darauf einlassen, diese komplexen und zum Teil auch unbequemen Fragen gemeinsam mit den Auszubildenden zu diskutieren. Dieser Leitfaden gibt hierzu ein Rüstzeug an die Hand, mit dem eine nachhaltigkeitsorientierte didaktische Berufsbildungsarbeit in Betrieb und Schule sofort und ganz konkret umgesetzt werden kann.
The workbook consists of a total of three modules built on each other. The module contents help employees in bakeries to deal with the topic of sustainability.
The topic of digitalisation is addressed in the context of merchandise management and sustainability and specifically how returned bakery products can be reduced using digital prediction tools. These modules take into account the day-to-day processes and challenges in the bakery trade and develop practical solutions.
Das Arbeitsbuch besteht aus insgesamt drei aufeinander aufgebauten Modulen. Die Modulinhalte helfen Beschäftigten in Bäckereien sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Es wird das Thema Digitalisierung im Kontext der Warenwirtschaft und Nachhaltigkeit aufgegriffen und speziell darauf eingegangen, wie sich Retouren mittels digitaler Vorhersagetools reduzieren lassen. In den vorliegenden Modulen werden die tagtäglichen Prozesse und Herausforderungen im Bäckerhandwerk berücksichtigt und praxisnahe Lösungen erarbeitet.
Das Buch ist für einen interdisziplinären Leserkreis aus dem Bereich der Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften geschrieben. Es soll in erster Linie Studierende dieser Fachdisziplinen ansprechen. Darüber hinaus soll es aber auch für Praktiker, die im betrieblichen Alltag mit Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Ernährungswirtschaft konfrontiert sind, zusätzliche Informationen über Zusammenhänge und Hintergründe dieser Thematik ermöglichen. Kaum ein Gebiet ist von so vielen unterschiedlichen Seiten zugänglich wie das Qualitätsmanagement und zugleich so schwer zu durchschauen, wenn es darum geht, die Spezifik der Ziele und Anforderungen, der Methoden und Instrumente sowie der relevanten Rahmenbedingungen auf die konkreten betrieblichen Aufgaben zu beziehen. Jene Personen, die im Unternehmen das Qualitätsmanagement verantworten, sind de facto bei allen betrieblichen Prozessen, von der Beschaffung über die Herstellung bis hin zum Absatz, immer mit im Boot. Hier zeigt sich, dass es sich beim Qualitätsmanagement um eine Querschnittsaufgabe handelt. Als solche verbindet sie unterschiedliche Funktionen und Anforderungen im Unternehmen.
In der Ernährungswirtschaft ist Qualitätsmanagement maßgeblich dadurch gekennzeichnet, dass Lebensmittel als Marktgüter immer zugleich qualitativ angemessen, sicher und legal sein müssen. Dies führt zwangsläufig zur Verknüpfung von Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, Lebensmittel und die mit ihrer Herstellung
verbundenen Prozesse aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Dies bringt es mit sich, dass die Übergänge zwischen dem Qualitätsmanagement und anderen Fachdisziplinen fließend sind, so unter anderem zur Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, zur Hygiene und Mikrobiologie, zum Lebensmittelrecht und zu den Ernährungswissenschaften. Qualitätsmanagement in der Ernährungswirtschaft ist somit immer eingebunden in ein Netz anderer lebensmittelrelevanter Fachgebiete und damit auch essentiell abhängig von diesen Erkenntnissen.
Wer sich in diesem Bereich mit Qualitätsmanagement befasst, kommt
ohne disziplinübergreifende Kenntnisse und Kompetenzen nicht zum Ziel, sondern muss sich gleichermaßen angemessen auf ingenieur- und naturwissenschaftlichen wie betriebswirtschaftlichen und juristischen Fachgebieten bewegen können.
Dabei ist Qualitätsmanagement in seiner konkreten Ausprägung immer betriebsspezifisch. Es gibt kein genormtes Qualitätsmanagement. Dies führt dazu, dass die Schwerpunktsetzung sowie die Auswahl und der Einsatz der Methoden und Instrumente unter Berücksichtigung relevanter Rechtsvorschriften und standardisierter Vorgaben jeweils entsprechend der konkreten Gegebenheiten vor Ort und somit betriebsindividuell erfolgt.
Das Buch enthält zehn Kapitel, die ihrerseits auf mehrere Ebenen untergliedert sind und durch ein Glossar zur Erläuterung zentraler Fachbegriffe ergänzt werden. Nach dieser Einleitung (Kapitel 1) werden im Kapitel 2 zunächst die für das Qualitätsmanagement
in der Ernährungswirtschaft grundlegenden Aufgaben und
Prozesse in den übergeordneten Bezugszusammenhang eingeordnet. Da Qualitätsmanagement von seiner grundsätzlichen Ausrichtung zunächst als Organisationsaufgabe zu verstehen ist, wird dann im Kapitel 3 die Thematik aus der Managementperspektive, orientiert an der QM-Norm ISO 9001, behandelt. Kapitel 4 folgt der Erkenntnis, wonach die Beherrschung der Prozesse die maßgebliche Voraussetzung für die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln ist. Ausgehend davon bildet das Prozessmanagement den Gegenstand dieses Kapitels. Da viele Aufgaben, die im Rahmen des Qualitätsmanagements zu bearbeiten sind, Projektcharakter besitzen, werden im Kapitel 5 wesentliche Aspekte des Projektmanagements behandelt. Kapitel 6 befasst sich dann mit dem Handwerkszeug des Qualitätsmanagements, den Instrumenten und Techniken, die im Qualitätsmanagement Anwendung finden. Das Spektrum dieser Werkzeuge und Hilfsmittel reicht dabei von einfachen visuellen Darstellungsmethoden über Problemlösungstechniken und Informationssystemen bis hin zu den unterschiedlichen Analysetools und Qualitätstechniken.
Lebensmittelabfälle sind ein weltweites Problem, auch in Care-Einrichtungen wird etwa ein Drittel der ausgegebenen Speisen entsorgt. International wurde das Ziel vereinbart, die Menge des Lebensmittelabfalls pro Kopf bis 2030 zu halbieren - spätestens seit diesem Zeitpunkt ist die Branche aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Modelle zur Analyse von Lebensmittelabfällen in der Gemeinschaftsgastronomie gibt es bisher jedoch nicht, und Erkenntnisse zu deutschen Care-Einrichtungen fehlen.