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Verankerung der Digitalisierung im Curriculum eines Sozialmanagementstudiengangs (peer reviewed)
(2024)
Digitalisierung als Phänomen beeinflusst den Alltag von Individuum und
Gesellschaft in sehr unterschiedlichen Dimensionen und stellt auch das Management von Sozialen Organisationen vor neue Herausforderungen. Trotz des gesellschaftlichen Wandels reagieren Einrichtungen der Sozialen Arbeit oft zögerlich auf die digitale (Arbeits-)Welt. Eine effektive digitale Transformation hängt maßgeblich von den Kompetenzen der Fach- und Führungskräfte in Sozialen Organisationen ab. Diese werden vielfach in Studiengängen des Sozialmanagements qualifiziert, weshalb das Curriculum dieser Studiengänge ein wichtiger Baustein ist, um die Kompetenz zur Gestaltung der digitalen Transformation von und in Sozialen Organisationen zu stärken. Digitalisierung kann dabei nicht als ein isoliertes Thema (miss)verstanden werden, weil es alle Bereiche des Sozialmanagements beeinflusst. Dieser Erkenntnis folgend
hat der Verbundstudiengang der FH Münster und der HS Niederrhein ein
Querschnittsmodul zur Digitalisierung entwickelt. Nach dem Prinzip „Struktur folgt Inhalt“ wurde ein Modul konzipiert, dass über mehrere Semester geht und als Bindeglied die Inhalte aller Module unter dem Aspekt der Digitalisierung betrachtet. Der Beitrag stellt das Konzept dieses neuen und bisher einzigartigen Curriculums in Deutschland vor.
Arbeitswelt und Gesellschaft verändern sich aufgrund der Digitalisierung rasant, Curricula eher langsam. Nicht nur Ingenieurdisziplinen vertrauen zurecht auf einen breiten Kanon notwendiger Basiskompetenzen aus ihren jeweiligen Bezugsdisziplinen und versuchen in der Regel, den Wandel im Berufsfeld und in der Gesellschaft durch Anpassungen innerhalb von einzelnen Lehrveranstaltungen oder Modulen zu adressieren oder gleich vollständig neue Studienangebote (etwa Spezialisierungen im Master) anzubieten. Das wird aufgrund der Veränderungsdynamik (bzgl. Geschwindigkeit und Häufigkeit von Veränderungen) im digitalen Zeitalter allerdings nicht mehr ausreichen. In dem Maße, wie es immer leichter und kostengünstiger wird, Daten in allen denkbaren beruflichen und privaten Abläufen zu generieren und zu analysieren, stellt sich nicht nur die Frage nach dem reflektierten, elaborierten und zielführenden Umgang mit diesen Daten. Darüber hinaus gilt es, die neue Qualität von Herausforderungen in der digitalen Welt, die von Komplexität, Unsicherheit, Mehrdeutigkeit und Unbeständigkeit geprägt ist, zu erkennen und in Curricula abzubilden. Dies erfordert eine andere Qualität von curricularen Elementen. Dieser Beitrag beschreibt einen neuen Ansatz zur agilen Curriculumsgestaltung, um Studierende besser auf die sich schnell verändernden Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.