Baumrigolen und (Stadt-)Bäume zeichnen sich durch eine multifunktionale Wirkung aus. Bäume prägen das Stadtbild, spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung. Der Rigolenkörper speichert Wasser, dass unmittelbar in den Untergrund eingetragen und teilweise auch zur Baumbewässerung verfügbar ist. Darüber hinaus kann die Rigole einen Beitrag zur Überflutungsvorsorge leisten.
Anpassung an den Klimawandel - Maßnahmen im urbanen Raum. Bürgerworkshop der Stadt Steinfurt.
(2022)
Zunehmend gewinnen naturnahe Systemlösungen zur Entwässerung urbaner Räume an Bedeutung. Ziel künftiger wasserwirtschaftlicher Konzepte ist die ortsnahe Rückhaltung mit unmittelbarer Versickerung und Verdunstung des Regenwassers, statt der raschen Ableitung und Einleitung in ein naheliegendes Oberflächengewässer. Baumrigolen sind ein wesentliches Element dieser Form der Regenwasserbewirtschaftung im Kontext einer wasserbewussten Stadtentwicklung. In diesem Beitrag werden Systembeispiele und wasserwirtschaftliche Aspekte von Baumrigolen beschrieben und aktuelle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Untersuchung der multifunktionalen Wirkung von Baumrigolen vorgestellt. Zur Multifunktionalität zählen die Überflutungsvorsorge durch ortsnahe Retention und die Nutzung des Regenwassers zur Bewässerung von Stadt- und Straßenbäumen. Abschließend erfolgt eine Zusammenstellung zahlreicher Ökosystemleistungen der Systeme im urbanen Raum.
Ab 2023 gelten in der EU neue Mindeststandards für die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser – und damit auch in Deutschland. International ist die Wasserwiederverwendung schon länger ein relevantes Thema. Weltweites Bevölkerungswachstum und ein damit einhergehender steigender Wasserbedarf sowie die Folgen des globalen Klimawandels verringern zunehmend die Verfügbarkeit von Süßwasserressourcen. Aufbereitetes Abwasser kann ein wertvoller Ersatz für natürliche Wasserressourcen sein. Der aktuelle DWA-Themenband „Non-Potable Water Reuse – Development, Technologies and International Framework Conditions for Agricultural, Urban and Industrial Uses“ behandelt das breite Spektrum der Wasserwiederverwendung für Nutzungen, bei denen keine Trinkwasserqualität erforderlich ist. Der vorliegende Beitrag bietet einen Überblick über die im Themenband beschriebene Herangehensweise an die Wasserwiederverwendung und die damit verbundenen Herausforderungen.