Sozialwesen (SW)
Refine
Year
- 2022 (48) (remove)
Publication Type
- Bachelor Thesis (48) (remove)
Keywords
- Behinderung (4)
- Jugendhilfe (4)
- Kinderhilfe (4)
- Resilienz (4)
- Depression (3)
- psychische Erkrankung (3)
- ADHS (2)
- Behindertenhilfe (2)
- Erziehung (2)
- Gewalt (2)
- Inklusion (2)
- Kommunikation (2)
- Migration (2)
- Missbrauch (2)
- Partizipation (2)
- Prävention (2)
- Psychotherapie (2)
- Radikalisierung (2)
- Resilienzförderung (2)
- Stigmatisierung (2)
- Alkoholabhängigkeit (1)
- Allgemeiner Sozialer Dienst (1)
- Altenhilfe (1)
- Alter (1)
- Altersstruktur (1)
- Approbation (1)
- Arbeitsgesellschaft (1)
- Binarität (1)
- Bindungstheorie (1)
- Biopsychosoziale Bedürfnisse (1)
- Bologna Reform (1)
- Bruttonationalglück (1)
- Capability Approach (1)
- Corona (1)
- Demenz (1)
- Didaktik (1)
- Dissoziative Identitätsstörung (1)
- Dublin-III-Verordnung (1)
- Ehrenamt (1)
- Eltern (1)
- Emotionen (1)
- Emotionsregulation (1)
- Erholung (1)
- Ethnografische Feldforschung (1)
- Familienzentrum (1)
- Frauenbeauftragte (1)
- Frühe Hilfen (1)
- Ganztagschule (1)
- Geflüchtete (1)
- Gemeinwohl (1)
- Genderqueerness (1)
- Generationen (1)
- Geschlecht (1)
- Gesundheitsversorgung (1)
- GfK (1)
- Gleichheit (1)
- Gleichstellung (1)
- Glück (1)
- Grundschule (1)
- Habituelle Benachteiligung (1)
- Haftentlassene (1)
- Handlungskompetenzen (1)
- Handlungskonzepte (1)
- Heimerziehung (1)
- Heimverfassung (1)
- Hilfearrangements (1)
- Hilfeplanverfahren (1)
- Hoffnung (1)
- Hoffnungslosigkeit (1)
- Inklusivitätswahrnehmung (1)
- Interaktion (1)
- Interesse (1)
- Intergenerativität (1)
- Interventionsmöglichkeit (1)
- Kinder (1)
- Kindeswohl (1)
- Kindeswohlgefährdung (1)
- Kindheit (1)
- Koexistenz (1)
- Kognitive Dissonanztheorie (1)
- Kontrazeption (1)
- Konzentration (1)
- Konzentrationsstörungen (1)
- Lebensweltorientierung (1)
- Medien (1)
- Meditationen (1)
- Medizinprodukt (1)
- Mehrgenerationenhaus (1)
- Mehrgenerationenhäuser (1)
- Migrationshintergrund (1)
- Motivierende Gesprächsführung (1)
- Multikulturalismus (1)
- Mutter-Kind-Bindung (1)
- Mütterzentren (1)
- Normativität (1)
- Organisierte rituelle Gewalt (1)
- Paarinterview (1)
- Paternalismus (1)
- Pharma (1)
- Positive Psychologie (1)
- Posttraumatische Belastungsstörung (1)
- Preferred Reporting Items for Systematic Re- views and Meta-Analyses (1)
- Professionelle Kommunikation (1)
- Präventionsarbeit (1)
- Psychoedukation (1)
- Psychohygiene (1)
- Psychologie (1)
- Psychotherapeuten-Gesetz (1)
- Radikalisierungsprävention (1)
- Resozialisierung (1)
- Ressourcenorientierung (1)
- Schizophrenie (1)
- Selbstwirksamkeitstheorie (1)
- Sexueller Missbrauch (1)
- Social Entrepreneurship (1)
- Sokrates (1)
- Sokratische Dialog (1)
- Solidarität (1)
- Soziale Netzwerke (1)
- Sozialisation (1)
- Sozialraumorientierung (1)
- Stereotype (1)
- Stufenmodell der Partizipation (1)
- Suchthilfe (1)
- Suchtmittelabhängigkeit (1)
- Supervision (1)
- Systemsprenge (1)
- Trans (1)
- Traumasensible Beratung (1)
- Unternehmen (1)
- Unternehmensberatung (1)
- Verhaltensauffälligkeit (1)
- Verhütung (1)
- Verschwörungserzählung (1)
- Vorschulkinder (1)
- Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs-Modell (1)
- Wiedereingliederung (1)
- Wohlbefinden (1)
- Wohlfahrtsverband (1)
- Wohneinrichtungen (1)
- Yoga (1)
- ambulante Maßnahmen (1)
- depressive Eltern (1)
- digitale Kommunikation (1)
- geistige Behinderung (1)
- geschlechtsspezifisch (1)
- gesundheitliche Versorgung (1)
- hochaltrig (1)
- illegalisierte Menschen (1)
- kulturelle Identität (1)
- mehrperspektivische Auseinandersetzung (1)
- offene Ganztagsgrundschule (1)
- psychische Belastung (1)
- psychische Erkrankungen (1)
- psychosoziale Beratung (1)
- ressourcenorientierter Ansatz (1)
- sexualisierte Gewalt (1)
- sozialpsychiatrische Tagesstätte (1)
- stationäre Wohngruppe (1)
Als Leser*in dieser Arbeit trifft vermutlich Folgendes auf Sie zu: Sie besitzen ein Smartphone, einen Laptop/ Desktop-PC und/oder ein Tablet, sind nahezu ohne Unterbrechung mit dem Internet verbunden. Auf die Frage nach digitalen Kommunikationswegen würden sie E-Mails nicht einmal mehr aufzählen, da diesen keine große Bedeutung im Sinne von Neuheitswert
mehr zufällt. Auf ihrem Smartphone wird sich mit großer Sicherheit eines der folgenden Apps befinden: WhatsApp, Facebook, Instagram, Telegram, Signal.
Hierbei handelt es sich im Jahr 2022 um alles andere als eine Besonderheit: Unter Berufung auf den Digitalverband Bitkom meldete die Deutsche Presseagentur, dass in Deutschland im vorherigen Jahr etwa 56 Millionen Menschen und damit 79% der deutschen Bundesbürger*innen ab 16 Jahren ein Smartphone benutzen (vgl. Sueddeutsche 2021). Kaum ein Medium hat einen derartigen Eroberungsfeldzug hingelegt wie Smartphones und
dementsprechend hat sich das gesellschaftliche Mediennutzungsverhalten wohl nie zuvor in dieser Geschwindigkeit angepasst (oder anpassen müssen?).
Systemsprenger verkörpern eine heterogene Zielgruppe, welche den Agierenden in den Hilfen zur Erziehung mit jedem Einzelschicksal vor Augen führt, dass die bisher
entwickelten Ideen und Konzepte keine ausreichenden Antworten anbieten. Es handelt sich um eine Zielgruppe, die die Ergebnisse der über die letzten Jahre geführten fachlichen und fachübergreifenden Diskurse hinterfragt. Die Arbeit mit Systemsprengern stellt eine besondere Anforderung an die Fachkräfte dar, die sich in der Arbeit mit Systemsprengern immer öfter überfordert und hilflos zeigen. Systemsprenger weisen einen besonderen Hilfebedarf auf, der ebenfalls mit besonderen Herausforderungen für die professionelle Begleitung einhergehen und nicht selten zu Abbrüchen der Hilfemaßnahmen führen (vgl. Groen et.al. 2021, S.83). Es bedarf demnach neuer Antworten auf die gestellten Fragen von Kindern und Jugendlichen, die Systemsprenger genannt werden (vgl. Kieslinger et.al. 2021, S.12).
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es aufzuzeigen, dass sich die Konzentrationsfähigkeit der Kinder durch gezielte Interventionen im offenen Ganztag verbessern lässt. Hierfür wurde folgende Forschungsfrage gestellt: „Wie
wirksam ist das Marburger Konzentrationstraining im offenen Ganztag?“.
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde das Marburger Konzentrationstraining über einen Zeitraum von sechs Wochen mit zwei unterschiedlichen Vierergruppen durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe von Fragebögen, die sowohl an die Kinder als auch an die
Mitarbeiter*innen der OGS ausgegeben wurden.
Die Ergebnisse der Evaluationsstudie verdeutlichen, dass sich im Verlauf des Interventionstrainings die selbsteingeschätzte Konzentrationsfähigkeit, die selbstregulativen Kompetenzen und das selbstständige Arbeitsverhalten der Kinder
verbesserten.
Dies zeigt, dass es durchaus sinnvoll ist, Interventionsmaßnahmen zur Konzentrationsförderung, wie das Marburger Konzentrationstraining regelmäßig im offenen Ganztag zu integrieren.
„Unsere Gesellschaft ähnelt einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich die einzelnen Steine nicht gegenseitig stützen würden.“ (römischer Philosoph Seneca um 4 v. Chr. – 65 n. Chr.)
Dieser Vergleich erscheint auch nach fast 2000 Jahren immer noch passend. Jeder
Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft und ist auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen, um das Überleben zu sichern (vgl. Durkheim 2019, S. 469). Die Spannungen im gesellschaftlichen Zusammenhalt scheinen jedoch gegenwärtig besonders stark zu sein (vgl. Peters 2022, S. 75).
Es gibt kaum einen sozialen Bereich, in dem Sozialarbeiter heute nicht tätig sind und
auch wenige Bereiche, in denen sie dort nicht mit Menschen mit psychischen Erkrankungen in Berührung kommen. Ob im Altersheim, in der Kinder- und Jugendhilfe, Migrationsarbeit, Drogenhilfe oder in der Psychiatrie, überall haben Menschen mit Krisen, sozialen Schwierigkeiten und psychischen Problemen zu kämpfen. „Basierend auf epidemiologischen Studien sind in Deutschland jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen“ (DGPPN 2018, S. 10), was die Notwendigkeit an psychosozialer Hilfe nur noch verdeutlicht. Trotzdem besteht im Studiengang der Sozialen Arbeit, im Gegensatz zu Studiengängen wie Medizin oder Psychologie, an einigen Universitäten und Fachhochschulen die Wahl, ob man sich im Rahmen des Studiums mit psychischen Erkrankungen befasst oder nicht. Dabei sind Sozialarbeiter oft kurzzeitig sehr intensive oder sogar langjährige Begleiter ihrer Klienten und unterstützen sie bei alltäglichen Problemen sowie schweren, emotionalen Krisen. In dieser engen Begleitung ist ein Grundwissen über psychische Erkrankungen oft hilfreich und in manchen Bereichen sogar unerlässlich, gerade bei potenziell so schwerwiegenden und komplexen Krankheitsbildern wie der Schizophrenie. Denn Schizophrenie-Betroffene haben neben der folgenschweren Erkrankung besonders mit Stigmatisierung und Diskriminierung zu kämpfen, was so belastend wie eine zweite Krankheit sein kann (vgl. Finzen 2013, S. 9). Vorher enge Freunde und Verwandte wenden sich ab, Fremde wechseln aufgrund von unbegründeten Vorurteilen die
Straßenseite und Betroffene verlieren ihr Selbstwertgefühl und begeben sich aus Scham und Angst in soziale Isolation. Um diese Stigmatisierung Stück für Stück zu bekämpfen oder zumindest den Betroffenen in ihrem Leid zu helfen, muss etwas passieren und neben anderen Anti-Stigma-Versuchen können Sozialarbeiter durch ihren engen Klientenkontakt einen großen Teil dazu beitragen.
Der Sokratische Dialog – Eine Methode für die Soziale Arbeit? Perspektiven und Herausforderungen
(2022)
Sokrates holte die Philosophie vom Himmel auf die Erde, so ist es bei Cicero in Tusculanae Disputationes zu lesen (vgl. Cicero, Tusc. 5,12). Obwohl die Lehren der Person Sokrates nur durch Fremdaufzeichnungen nachzuvollziehen sind, hat er den Weg der Philosophie maßgeblich mitgeprägt. Er war ein schwieriger Mensch, ein Querulant und ‚Querdenker‘ im positiven Sinne, der sich mit angenommenen Tatsachen nicht zufrieden gab, der hinterfragte, provozierte und verstehen wollte. Für seine Überzeugungen stand er ein und nahm dafür seinen eigenen Tod hin. Sokrates Art Gespräche zu führen um sein Gegenüber der Unwissenheit zu überführen und seine Hinführung zur Erlangung von Eigenerkenntnis sind die Grundlage für die Neosokratische Art der Gesprächsführung, wie sie in diversen Arbeitsbereichen, wie z. B. der Psychotherapie, bereits angewendet wird.
Hintergrund: Das Spielen gewalthaltiger Videospiele gehört für viele Kinder /Jugendliche zum Alltag. Inzwischen wurden zu den möglichen Auswirkungen regelmäßigen Spielens gewalthaltiger Videospiele auf die Entwicklung der Kinder/Jugendlichen in der Forschung Mehrheitsergebnisse herausgearbeitet. Für viele Entwicklungsbereiche (Affektregulation, Körperrepräsentanz, Empathie-Fähigkeit, Fantasie-Fähigkeit) ergaben sich negative Auswirkungen (aggressive Emotionen/Kognitionen, feindselige Einschätzung der Umwelt, aggressives Verhalten, Desensibilisierung gegenüber Gewalt).
Diese Bachelorthesis erhebt, ob die Sozialarbeiter*innen aus Münster entsprechend
dieses Stands arbeiten.
Methode: Um der Frage, ob Wissen und Umgang übereinstimmen, nachzugehen,
wurde ein quantitativer, standarisierter Fragebogen entwickelt und per E-Mail eine
Online-Befragung innerhalb sozialarbeiterisch tätiger Institutionen mit dem Schwer-
punkt ‚Kinder- und Jugendhilfe, Arbeit mit Familien‘ in Münster durchgeführt. Es
ergab sich eine Stichprobe von 60 Fachkräften. Die Antworten wurden deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: Sowohl beim Wissen über mögliche Auswirkungen als auch beim Umgang gab es gemischte Ergebnisse. In einigen Bereichen schnitten die Fachkräfte gut ab. Jedoch fühlten sich die Fachkräfte bei den Themen ‚Körperrepräsentanz‘ (73,3%)
und ‚Hirnorganische Veränderungen‘ (65%) in der Selbsteinschätzung unsicher. Bei der Wissensabfrage waren die Einschätzungen in den Bereichen aggressiver Affekt,
Aggressionsniveau, physiologische Erregung und prosozialem Verhalten zu 71,7% inkorrekt. In Gesprächen mit Klient*innen fühlten sich die Befragten bei der Abgren-
zung zwischen riskantem Spielverhalten und Auswirkungen gewalthaltiger Videospiele am unsichersten (70%).
Schlussfolgerung: Die Entwicklung eines Informationsangebotes (Fortbildungsseminar) erscheint sinnvoll.
„Die Ressource ist der Schlüssel zur Lösung.“ (vgl. Anhang 1) Mit dieser Aussage wird im Rahmen des Seminars ‚Niedrigschwellige Ressourcenorientierte Soziale Arbeit‘ die Bedeutung der Ressourcen für das Erreichen sozialarbeiterischer Ziele betont. Erst mit dem Aufkommen der Positiven Psychologie in den 1990er Jahren wurden die Ressourcen der Klient:innen vermehrt in den Fokus der professionellen Zusammenarbeit gestellt (vgl. Willutzki
2013, S. 61). Heute benennen viele Einrichtungen der Sozialen Arbeit Ressourcenorientierung in ihrem Konzept als Grundpfeiler der professionellen Arbeitsweise (vgl. Laging 2018, S. 21, 121, 160; Aschenbrenner-Wellmann/Geldner 2021, S. 46; Feichter/Peter 2022, S. 274). Bereits in der einführenden Veranstaltung ‚Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit‘ an der
Fachhochschule Münster wird die Bedeutung der ressourcenorientierten Arbeitsweise hervorgehoben (vgl. Dummann/Mennemann 2020, S. 73; Anhang 2). Die Wichtigkeit der Ressourcenorientierung für die Praxis der Sozialen Arbeit ist demnach nicht bestreitbar. „Publizierte Forschungsergebnisse zum Einfluss des Ressourcenansatzes auf die Praxisgestaltung der SozArb stehen bisher jedoch noch aus“ (Möbius 2021, S. 711). Auch ist der Begriff der Ressourcenorientierung in der Literatur vielschichtig definiert, wodurch in der Praxis immer wieder Missverständnisse aufkommen (vgl. Willutzki 2013, S. 61).