Sozialwesen (SW)
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„Das Leben ist nichts für mich.“ Mit diesem Satz verabschiedete sich die 24-jährige Belgierin von ihrem jungen Leben. Der Fall der an Depressionen erkrankten Laura ging 2015 auch durch die deutschen Medien. Laura war seit Jahren in psychiatrischer Behandlung. Letztendlich wurde ihrem Sterbewunsch nachgegeben. Die Empörung über das belgische Vorgehen war groß. Viele kritisieren, Laura sei nur durch ihre Erkrankung in den Tod getrieben worden. Im Grunde habe sie dies nicht gewollte. Man hätte sie behandeln können. (Vgl. Jakat 2015, o. S.) Der Chefarzt der psychiatrischen Uniklinik in Zürich stellte das Paradox der Depression heraus: „Suizidale Patienten strebten oft zugleich zwei gänzlich unvereinbare Ziele an: den Wunsch zu sterben und den Wunsch nach einem besseren Leben.“ (Jakat 2015, o. S.) Doch bedeutet diese Antinomie tatsächlich, dass ein Sterbewunsch depressiv Erkrankter nie ein „echter“ Wunsch sein kann, sondern nur als Ausdruck ihrer Krankheit gewertet werden sollte?
Der Duden definiert ein Krankenhaus als „Gebäude, in dem sich Kranke [über längere Zeit] zur Untersuchung und Behandlung aufhalten“ (Dudenredaktion o.J.). 2019 wurden 19 855784 Menschen in deutschen Krankenhäusern stationär behandelt (vgl. Statistisches Bundesamt 2021). Dabei sind viele Patient*innen und deren Angehörige verunsichert, was den gesundheitlichen Zustand, aber auch den Krankenhausaufenthalt und das Leben nach der Entlassung anbelangt. Damit die Patient*innen eine gute Behandlung und einen problemlosen Aufenthalt erfahren, arbeiten viele verschiedene Berufsgruppen zusammen und tragen mit ihrer Tätigkeit zum Genesungsprozess bei (vgl. Khan 2018, 212). Immer wieder gibt es Berichte und Geschichten, in denen Patient*innen sich über lange Wartezeiten, planlose Anschlussversorgungen und falsche Medikamentengabe beklagen. (vgl. Franke u.a. 2018) Damit so etwas nicht vorkommt, benötigen Krankenhäuser Strukturen und Koordination, damit alle Patient*innen einen angemessenen Aufenthalt erfahren und wieder heilen beziehungsweise die Schmerzen gelindert werden können.
In der Praxis Sozialer Arbeit spielt Geschlecht an zahlreichen Stellen eine markante Rolle. Dies wird besonders deutlich, wo spezifisch in Bezug auf Geschlechtlichkeit gearbeitet wird, wie beispielsweise in der Sexualpädagogik. Doch auch in anderen Kontexten Sozialer Arbeit sind die Einflüsse des Gender vorhanden. Während sich viele emanzipatorische soziale Bewegungen Mühe geben, über die Omnipräsenz patriarchaler Strukturen in der Gesellschaft aufzuklären und Entwicklungen in eine andere Richtung anzustoßen, ist es jedoch selbst für Fachkräfte in der Sozialen Arbeit noch relativ leicht, dieses Thema zu übersehen – was nicht einmal absichtlich passieren muss, es steht schlicht noch nicht auf der Agenda.
„Wer nur nach Lust strebt, endet in Unlust“, so beschreibt Klaus Grawe die Fixierung des Bedürfnisses nach Lustgewinn und die Nichtbefriedigung anderer Bedürfnisse und meint damit, dass alle psychischen Aktivitäten gleichzeitig aktiviert sind und immer auch Beachtung, wie Befriedigung brauchen (vgl. Grawe, 2004, S.301).
Die Jugend und Adoleszenz ist die Phase des Loslösens aus dem Elternhaus und die des Erwerbs eigener Autonomie. Man richtet sich jetzt mehr nach den Gleichaltrigen, seiner Peer-Group, welche mit denselben Problemen zu kämpfen und mehr Verständnis für einen selbst hat. Man ist nicht direkt erwachsen, nur weil man volljährig ist. Erst die Auseinandersetzung mit den neuen Entwicklungsaufgaben und das Meistern dieser führt den Menschen auf einen sicheren Weg ins Erwachsensein. Für viele junge Menschen ist es eine generell belastende Phase, welche bedingt, einen richtigen Umgang mit den neuen
Problemen zu erlernen. Selbst wissen, wer man ist, was man möchte und was man sich für die Zukunft vorstellt, kann eine schwierige Etappe sein. Zu den Entwicklungsaufgaben dieses Alters gehört neue Verhaltensweisen aufzuzeigen und sich eigenständig um seine Lebensgestaltung zu kümmern.
Vielen Sozialarbeitenden, die im Bereich Flucht und Asyl tätig sind, dürften solche Pflichtenkonflikte bekannt sein. Die mangelhafte Umsetzung von und Ignoranz gegenüber Menschenrechten im nationalen Recht, kann dieses Differenzempfinden erklären (vgl. Prasad 2018a, S. 23).
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit als Zeugin von Menschenrechtsverletzungen unter besonderer Betrachtung der Umsetzung des Rechts auf Bildung von geflüchteten Kindern in Landesunterbringungseinrichtungen. Sie berührt die Frage, welcher theoretische Zusammenhang zwischen Menschenrechten und der Sozialen Arbeit besteht. Darüber hinaus wird untersucht, wie das Recht auf Bildung geflüchteter Kinder in der Landesunterbringung im Gesetz und in der Praxis umgesetzt wird und welche praktischen Handlungsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit im Einsatz gegen Menschenrechtsverletzungen offenstehen.
„Wir müssen realistisch sein: Drogenkonsum wird es immer geben. Weder durch strafrechtliche Daumenschrauben noch durch eine völlige Freigabe werden wir erreichen, dass Menschen komplett drogenfrei leben.“ (Bundesministerium für Gesundheit 2021, S. 43)
In diesem Zitat hebt die aktuelle Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig die Bedeutung schadensminimierender Angebote in der Suchthilfe hervor. Unter diesen hat sich insbesondere die substitutionsgestützte Behandlung in den letzten 30 Jahren zur wichtigsten Behandlungsform der chronischen Opioidabhängigkeit entwickelt. Trotz ihrer Bedeutung kämpft sie zurzeit mit gravierenden Herausforderungen, wie dem Nachwuchsmangel an substituierenden Ärzt_innen (vgl. ebd.) oder lebensbedrohlichem Mischkonsum von Substitutionsmittel mit anderen psychoaktiven Substanzen. Zwischen 2006 und 2020 war die polyvalente Vergiftung durch Substitutionsmitteln in Verbindung mit anderen Substanzen jährlich im Durchschnitt für ca. dreizehn Prozent1 der Drogentoten in Deutschland verantwortlich. Der zusätzliche Konsum anderer Substanzen (Beigebrauch) stellt somit auch ein Problem der Substitutionspraxis dar, dem bisher nicht adäquat begegnet werden konnte.
Koproduktion als Erfolgsrezept? Die Ausgestaltung von Koproduktion in der psychosozialen Beratung
(2021)
Im Laufe der Zeit bedienten sich immer mehr Disziplinen der Beratung als Gesprächsmedium, was zu einem breiten Spektrum an Definitionen dieses Mittels zur Kommunikation führt und die ansteigende Relevanz der Beratung in verschiedenen Berufsfeldern verdeutlicht (vgl. Best, 2020, S.5f.). Der Begriff psychosoziale Beratung ist dahingegen an eine feststehende Definition geknüpft, welche dieses Gesprächsmedium als eigenständiges Tätigkeitsfeld in der Sozialen Arbeit mit auf die jeweilige Klientel spezialisierten Bereichen versteht (DBSH, 2002, S.3). Aufgrund dieser Vielfältigkeit des Einsatzbereiches der Beratung allein in der Sozialen Arbeit und somit auch die Entwicklung dieser hin zu einer beratenden Profession und Disziplin (vgl. Dewe, 2010, S.131f.), wird sich diese Ausarbeitung genauer mit dem Verständnis der psychosozialen Beratung in der Sozialen Arbeit befassen.
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit folgender Fragestellung: „Welche Potenziale entstehen durch das Nutzen von virtuellen Spielen bei der Gestaltung von Gruppenangeboten in der Schulsozialarbeit (Sekundarstufe I)?“ Das Interesse, virtuelle Spiele auf einen möglichen Mehrwert für Gruppenangebote der Schulsozialarbeit zu untersuchen, entstand einerseits durch unsere Tätigkeitschwerpunkte im Praxissemester und
andererseits durch das persönliche Interesse an dem Kulturphänomen der virtuellen Spiele.
„Wäre Bewegung ein Medikament, dann wäre es aufgrund seiner vielfältigen und umfassenden Wirkungen so teuer, dass kein Mensch es bezahlen könnte.“ (Sächsisches Staatsministerium für Soziales 2008, S. 4) Bewegung ist in der menschlichen Natur angelegt und gilt daher als ein natürliches und essentielles Grundbedürfnis des Menschen (vgl. Zimmer 2020, S. 19ff.). Speziell Kinder benötigen Bewegung, um sich gesund und ganzheitlich entwickeln zu können. Die Pädagogin Renate Zimmer fasst diese Aussage zusammen, indem sie Bewegung als den „Motor der Entwicklung“ (Zimmer 2020, S. 46) betitelt. Schaukeln, Klettern, Rennen, Springen und Balancieren gehören mithin zu den alltäglichen Bewegungserfahrungen von Kindern. Aufgrund ihres hoch ausgebildeten Bewegungsdrangs sind Kinder ständig auf der Suche nach neuen, spannenden Bewegungsanlässen.