Wirtschaft (MSB)
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Ein vollständiger IFRS-Abschluss enthält neben der Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie der Kapitalflussrechnung auch einen Anhang (IAS 1.10) – jeweils für das Berichtsjahr sowie mindestens das Vorjahr (IAS 1.38 f.). Die Anhang-angaben sind systematisch (IAS 1.113), z.B. in folgender Reihenfolge (IAS 1.114 (c)) darzustellen:
- Bestätigung der Übereinstimmung mit den IFRS,
- Erläuterung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,
- ergänzende Informationen zu den in den Abschlussbestandteilen dargestellten Posten,
- sonstige Anhangangaben (z.B. Eventualverbindlichkeiten, nicht finanzielle Angaben).
Die Checkliste enthält sämtliche Pflichtangaben für Unternehmen, die einen Abschluss unter Anwendung der Vorschriften des IASB aufstellen. Zusätzlich enthält sie die Angaben, die nach Ansicht des IASB wünschenswert bzw. freiwillig anzugeben sind sowie die Ausweis-pflichten, die alternativ auch im Anhang erfüllt werden können (sog. Wahlpflichtangaben).
Die Checkliste dient sowohl zur Aufstellung als auch zur Prüfung der Vollständigkeit, Richtigkeit und Verständlichkeit der im Anhang enthaltenen Angaben (Notes). Aufgrund der ständigen Weiterentwicklung der IASB-Vorschriften wird die Checkliste regelmäßig an die neuen bzw. überarbeiteten IAS/IFRS bzw. SIC/IFRIC angepasst.
Die ständig aktualisierten FARR®-Prüferchecklisten (Nr. 1 bis 19) sind dafür vorbereitet, bei der Aufstellung oder Prüfung von Jahres- bzw. Konzernabschlüssen oder bei sonstigen Prüfungen (z.B. MaBV) verwendet und als Dokumentationsmittel abgelegt zu werden. Sie dienen damit nicht nur als Hilfsmittel für die interne Qualitätssicherung (IDW QS 1), sondern auch für die externe Qualitätskontrolle (§ 57a WPO). Die Checklisten enthalten z.T. auch Muster für die praktische Arbeit sowie ein aktuelles Literaturverzeichnis zum betreffenden Thema.
Die Unternehmensberichterstattung entwickelt sich äußerst dynamisch weiter. Gerade nichtfinanzielle Berichterstattungselemente wenden sich an einen immer breiteren Stakeholderkreis. Welche Berichtpflichten von welchen Unternehmen in welchen Formaten für welche Adressaten offenzulegen sind, nehmen 30 Experten in diesem Handbuch systematisch in den Blick.
Teil 1 zeigt für die verschiedenen Berichtselemente neben Berichtsinhalten, Anwenderkreisen, Zielsetzungen, Gestaltungsmöglichkeiten und prüfungsrechtlichen Anforderungen auch neue Kommunikationswege auf:
Jahres- und Konzernabschluss,
Konzernlagebericht,
Nichtfinanzielle Berichterstattung,
Vergütungsbericht,
Corporate Governance-Bericht,
Zahlungsbericht,
Integrated Reporting,
Value Reporting,
ESEF/XBRL als europäisches Offenlegungsformat,
Trends und Möglichkeiten der digitalen Berichterstattung.
Teil 2 beleuchtet die Sicht der unterschiedlichen Stakeholdergruppen. Erfahrene Repräsentanten verdeutlichen die sich ändernden Erwartungen der Standardsetter, Unternehmen verschiedener Größe, Abschlussprüfer, Investoren, Arbeitnehmervertreter und NGOs.
Banken- und Währungskrisen haben in den letzten Jahrzehnten insbesondere Schwellenländer erschüttert. Dabei hat sich gezeigt, dass diese beiden Krisenarten auf so vielfältige Art miteinander verflochten sind und sich durchdringen, dass man von einem eigenständigen Krisentyp «Zwillingskrise» sprechen kann. In dieser Arbeit wird ein Modell entwickelt, das verschiedene Zusammenhänge zwischen Banken- und Währungskrisen mathematisch abbildet. Anhand des Modells lässt sich studieren, wie Zwillingskrisen entstehen, welche Zielkonflikte und Dilemmata bei ihrer Bekämpfung auftreten und welche Maßnahmen zur Krisenbekämpfung von politischer Seite sinnvoll sind. Im Mittelpunkt steht dabei die Geldpolitik.
Wie wirtschaftlich ist die Wirtschaft? Schon diese Frage zeigt, dass Wirtschaft mehr ist als nur Produktion und Konsum von Gütern. Im Kern der Wirtschaft stehen keine Fabriken, Geld oder Arbeit, sondern ein reiner Begriff: Effizienz. Sie erst gibt der Wirtschaft ihre Identität. Auf sie als oberstes Prinzip haben For-scher jahrzehntelang jede Wirtschaftshandlung zurück¬geführt und so eine deduktive Naturwissenschaft der Wirtschaft geschaffen, die Ökonomik. Aber ist Wirtschaft ein Natur¬¬produkt oder doch eher ein Kulturphänomen? Dieses Buch beschreibt Wirtschaft und Ökonomik als Erscheinungen im Zeitalter der Vernetzungen, in dem Grenzen so durchlässig ge¬worden sind, dass man sie leicht übersieht – die Grenzen zur Politik, zur Ökologie, zur Bildung und, wie immer deutlicher wird, zur Religion. Ein Beitrag zur Volkswirtschaftslehre des 21. Jahrhunderts.
Im Spiegel des Geldes
(2016)
Wer sich bildet, macht aus sich ein Bild Gottes. Dieses mittelalterliche Verständnis von Bildung hat in das heutige Bildungswesen wieder Einzug gehalten, allerdings mit ökonomischem Vorzeichen: Gott wurde schlicht durch Geld ersetzt. In der neoliberalen Wirtschaftsgesellschaft, in der Geld göttlichen Status erlangt hat, werden Mensch und Natur zu einer symbolischen Nachbildung des Geldes. Dabei kommt die Bildung in Zeiten des Ökonomismus perfiderweise in humanistischem Gewand daher und erweckt den trügerischen Eindruck, dass das Humboldt'sche Bildungsideal weiterhin gültig sei. Der Essay diskutiert die Genese und die fortlaufenden Selbstbeglaubigungserfordernisse unserer alles durchdringenden Geldkultur sowie die Rolle selbstbestimmter Bildung in ihr.