Oecotrophologie · Facility Management (OEF)
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Hintergrund: Der globale Anstieg von lebensstilabhängigen Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2), führt zu enormen Belastungen für das Gesundheitssystem. Dabei er-weist sich insbesondere der DMT2 häufig durch regelmäßige Untersuchungen und Medikationen als sehr kostenintensiv. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern ein Le-bensstilprogramm (LSP), durch die Senkung der Nüchternglu-cose und des HbA1c-Wertes, das DM2T-Risikoprofil verbessern und dem Übergang des Prädiabetes in einen DMT2 entgegen-wirken sowie sukzessive Kosteneinsparungen erzielen kann.Methoden: Das LSP umfasst eine 24-monatige, prospektive und kontrollierte Interventionsstudie mit Personen ≥18Jah-ren. Datenerhebungen wurden zur Baseline (t0) sowie nach 10 Wochen (t1) und 6, 12, 18 und 24 Monaten (t2–t5) festge-legt. Dabei werden u.a. Laborparameter (z.B. Nüchternglu-cose und HbA1c) sowie gesundheitsökonomische Parameter (z.B. Behandlungen und Medikationen) erfasst. In der Inter-ventionsgruppe (N=112) wurden individuelle Coachings, ein 10-wöchiges intensives LSP und monatliche Folgetreffen durchgeführt. Die Kontrollgruppe (N=87) erhielt ein „Treat-ment as usual“.Ergebnisse: In der Interventionsgruppe zeigte sich eine kon-tinuierliche Verringerung der Nüchternglucose (p<0,05), bis-her jedoch keine signifikante HbA1c-Reduktion, innerhalb der ersten 3 Messzeitpunkte (t0–t2). In der Kontrollgruppe wurde eine geringere Senkung der Nüchternglucose (p<0,01) sowie ein leichter Anstieg des HbA1c-Wertes (p<0,01) beobachtet (t0–t2).Schlussfolgerung: Das LSP konnte bisher zu einer Verbes-serung des DMT2-Risikoprofils führen (t0–t2) und kann sich präventiv auf die Manifestation und den Übergang eines Prä-diabetes in einen DMT2 auswirken. Daraus können Kosten-einsparungen abgeleitet werden. Die Auswertung weiterer Messzeitpunkte kann die langfristigen Auswirkungen des LSPs auf die Verbesserung von DMT2-assoziierten Parametern und damit verbundenen gesundheitsökonomischen Parame-tern aufzeigen.
Einleitung: Der globale Anstieg von Nicht-übertragbaren Zivilisationserkrankungen (NCDs) sowie die damit häufig verbundenen langfristigen Medikationen, führen zu einer enormen medizinischen und finanziellen Belastung für unser Gesundheitssystem. Erhöhte Ruhepuls- und Blutdruckwerte gelten als zentrale Risikofaktoren für NCDs, die sich jedoch u.a. durch ein gesundes Ernährungsverhalten und körperliche Aktivität positiv beeinflussen lassen. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern eine nachhaltige Lebensstilintervention zu einer Verbesserung dieser Vitalparameter sowie zu einer verringerten Medikamenteneinnahme führen kann, um den individuellen Gesundheitszustand verbessern und potenzielle Kosteneinsparungen im Bereich der Gesundheitsökonomie erzielen zu können.
Methode: Im Rahmen einer 24-monatigen, kontrollierten Interventionsstudie wurden zu sechs Messzeitpunkten umfangreiche Gesundheitsdaten von erwachsenen Personen in zwei im Münsterland lokalisierten Kommunen erfasst. In der Interventionsgruppe (n=112) wurden individuelle Coachings und ein 10-wöchiges intensives Lebensstilprogramm mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen angeboten. Das Lebensstilprogramm fokussierte die Bereiche "Ernährung", "Bewegung", "Stressmanagement" und "Gemeinschaft". Die Kontrollgruppe (n=87) erhielt keine Interventionsmaßnahmen. Zu Beginn (t0) und zum Ende der Interventionsphase (t1) sowie nach 6, 12, 18 und 24 Monaten (t2 – t5) wurden in beiden Gruppen Gesundheitschecks durchgeführt. Dabei wurden gesundheitsökonomische Parameter, wie Medikamenteneinnahmen und Erkrankungen, erfasst sowie der Blutdruck, der Ruhepuls und u.a. anthropometrische Daten und Laborparameter erhoben. Die Datenauswertung erfolgte mithilfe von IBM SPSS Statistics.
Ergebnisse: In der Interventionsgruppe zeigten sich im Durchschnitt Verbesserungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks sowie eine Senkung der Ruhepulswerte nach 10 Wochen (t1). Zu Beginn der Studie nahmen ca. 37% der Teilnehmer blutdrucksenkende Medikamente ein, wobei sich bereits zum zweiten Messzeitpunkt (t1) eine Tendenz zu einer verminderten Medikamentendosierung abzeichnete. In der Kontrollgruppe wurden ebenfalls Verbesserungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks, jedoch keine Verbesserungen der Ruhepulswerte beobachtet. Etwa 31% der Teilnehmer in der Kontrollgruppe nahmen zur Baseline-Untersuchung (t0) blutdrucksenkende Medikamente ein, wobei kein Rückgang der Medikation in dieser Gruppe abgebildet werden konnte.
Diskussion: Das community-basierte Lebensstilprogramm konnte zu einer Senkung der Ruhepuls- und Blutdruckwerte innerhalb von 10 Wochen (t0 – t1) beitragen. Gleichzeitig wurde ein Potenzial zur verringerten Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten gezeigt, wodurch sich Kosteneinsparungen ergeben könnten. Im weiteren Studienverlauf können langfristige Veränderungen der Vitalparameter sowie Anpassungen der Medikamenteneinnahme und weiteren gesundheitsökonomischen Parametern aufgezeigt werden.
Potenzial eines community-basierten Lebensstilprogramms
zur Verbesserung gesundheitsökonomischer
Parameter am Beispiel des LDL-Cholesterinspiegels
und der Einnahme cholesterinsenkender
Medikamente
Hintergrund: Nicht-übertragbare Zivilisationserkrankungen
(NCDs) stellen eine enorme finanzielle Belastung für unser
Gesundheitssystem dar. Erhöhte Lipidwerte, insbesondere
der LDL-Cholesterinspiegel, gelten u. a. als Hauptrisikofaktoren
für die Entstehung lebensstilabhängiger Erkrankungen
und gehen nicht selten mit einer dauerhaften und kostenintensiven
Medikation einher. Zahlreiche Studien konnten
jedoch belegen, dass sich ein gesunder Lebensstil (gesunde
Ernährung, Bewegung etc.) positiv auf den Verlauf kardiovaskulärer
Risikofaktoren auswirkt. Vor diesem Hintergrund
besteht ein gesundheits politisch großes Interesse an der Implementierung
von nachhaltigen Lebensstilinterventionen mit
dem Ziel, langfristig eine Reduktion der Medikamenteneinnahme
und konsekutiv eine Senkung der Gesundheitsausgaben
zu erreichen.
Methoden: Die kontrollierte Interventionsstudie umfasst
6 Messzeitpunkte über einen Zeitraum von 24 Monaten.
Für die Interventionsgruppe (n = 112) fanden individuelle
Coachings und ein 10-wöchiges intensives Lebensstilprogramm
mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen statt.
Die Kontrollgruppe (n = 87) nahm an keinem Programm teil. In beiden Gruppen wurden, neben anthropometrischen, Vitalund
Laborparametern (u. a. LDL-Cholesterin), gesundheitsökonomische
Parameter mithilfe von Fragebögen erfasst.
Ergebnisse: In der Interventionsgruppe zeigte sich bisher eine
Verbesserung des LDL-Cholesterinspiegels nach 10 Wochen,
wobei sich gleichzeitig eine Tendenz zu einer reduzierten Einnahme
von cholesterinsenkenden Medikamenten abzeichnete.
In der Kontrollgruppe wurden weder Veränderungen des LDLCholesterinspiegels
noch Anpassungen der Medikamenteneinnahme
beobachtet.
Schlussfolgerung: Das community-basierte Lebens -
stil programm eignet sich, um den LDL-Cholesterinspiegel im
Blut zu senken und zeigt ein Potenzial zur verringerten Einnahme
von cholesterinsenkenden Medikamenten auf. Zukünftig
sollten die langfristigen Auswirkungen von Lebensstilinterventionen
auf die Verbesserung des Lipid profils, die Reduktion
der Medikamenteneinnahme sowie weitere gesundheitsökonomische
Parameter fokussiert werden.
Hintergrund: Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) sind die führende Todesursache in Deutschland und weltweit. Die Konzentrationen von Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin im Blut sind mit einem höheren Risiko für CVD assoziiert. Die Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis (cIMT) ermöglicht es, den atherosklerotischen Prozess bereits im subklinischen Zustand und mittels einer schnell und einfach durchführbaren, nichtinvasiven sowie für den Probanden gesundheitlich unbedenklichen Messung zu erfassen.
Fragestellung: Ist das durchgeführte community-basierte Lebensstil-Interventionsprogramm geeignet, um das CVDRisiko zu senken?
Methoden: Zweijährige kontrollierte Interventionsstudie mit 6 Messzeitpunkten (0, 2, 6, 12, 18, 24 Monate). Für die Interventionsgruppe (N = 112) wurden ein individuelles Coaching sowie ein zehnwöchiges intensives Lebensstilprogramm mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen durchgeführt. Die Kontrollgruppe (N = 87) nimmt an keinem Programm teil. In beiden Gruppen werden u. a. die Parameter Körpergewicht, Bauchumfang, Blutdruck, Puls, Blutzucker, HbA1c, Insulin, Cholesterinwerte, Triglyzeride, cIMT sowie Parameter zum Gesundheitsverhalten erfasst.
Ergebnisse: In der Interventionsgruppe zeigte sich bisher nach 10 Wochen eine Verbesserung der Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin- sowie der Blutzucker- und Insulinwerte. Das Risikoprofil in der Kontrollgruppe veränderte sich nicht. Die Bestimmung der cIMT ist nach nur 10 Wochen nicht sinnvoll. Ergebnisse zur cIMT werden erst nach 6 Monaten erneut erfasst und es liegen hierzu bisher nur die Baseline-Werte vor.
Schlussfolgerung: Das durchgeführte Lebensstilprogramm ist geeignet, um das kardiovaskuläre Risikoprofil zu verbessern. Eine potenzielle Veränderung der cIMT muss langfristig beobachtet werden. Zukünftige Studien sollten in Bezug auf gesunde, pflanzenbasierte Lebensstile den Wissenstransfer in die Bevölkerung hinein weiter optimieren.
Hintergrund: Chronischen kardiometabolischen Krankheiten ist gemein, dass sie maßgeblich durch einen ungesunden Lebensstil (e.g. körperliche Inaktivität, hyperkalorische Ernährung mit ungünstigen Verzehrsmustern, chronische Stresszustände) begünstigt werden. Vor diesem Hintergrund ist es von großem Interesse, Interventionen zu entwickeln, die die Implementierung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils ermöglicht.
Fragestellung: Ist ein gemeinschaftsbasiertes Interventionsprogramm zur Förderung eines gesunden Lebensstils geeignet, das kardiometabolische Risikoprofil zu verbessern?
Methoden: Die kontrollierte Interventionsstudie umfasst 6 Messzeitpunkte über den Zeitraum von insgesamt 24 Monaten. Für die Interventionsgruppe (N = 107) fanden individuelle Gesundheitscoachings sowie ein zehnwöchiges intensives Lebensstilprogramm mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen statt. Die Kontrollgruppe (N = 45) erhält keine Behandlung. Neben anthropometrischen, Vital- und Laborparametern zur Bestimmung des metabolischen Risikoprofils wurde das subjektiv wahrgenommene Stresslevel (PSS-10) erfasst. Ergebnisse: Die Probanden der Interventionsgruppe zeigten eine Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils nach 10 Wochen – während sich das Risikoprofil in der Kontrollgruppe nicht veränderte. Die Parameter näherten sich auch in der Interventionsgruppe im weiteren Studienverlauf bis zum Messzeitpunkt t4 (nach 12 Monaten) wieder den Ausgangswerten an, erreichten das Ausgangniveau jedoch zumeist nicht. Schlussfolgerung: Das gemeinschaftsbasierte Lebensstilprogramm ist geeignet, um das kardiovaskuläre Risikoprofil erwachsener Menschen positiv zu beeinflussen. Zukünftig sollte der Fokus auf die nachhaltige Etablierung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen gelegt werden, um einen erneuten Anstieg des Risikos nach Beendigung der Intensivphase zu vermeiden.
Einfluss eines HIV-Care-Programms auf den Ernährungsstatus von HIV- infizierten Patienten in Kamerun
(2012)
Einfluss eines HIV-Care-Programms auf den Ernährungsstatus von HIV- infizierten Patienten in Kamerun B. Sc. Marion Czech, G. Nkengkfack, H. Englert, Oerlinghausen Zusammenfassung Weltweit sind über 33,3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert (vgl. WHO, 2009). Die Subsahara zählt mit 24,5 Millionen Infizierten zu den Ländern mit der größten HIV-Rate. Allein in Kamerun sind ca. 5,5 prozent der Bevölkerung betroffen (vgl. UNAIDS, 2007). Die Ernährung kann hierbei den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und somit das Auftreten der charakteristischen Symptome von Aids sowie den Beginn der teuren antiretroviralen Therapie verzögern (vgl. Eckert, 2006, Immel, 2006). Durch zahlreiche Faktoren der HIV- Infektion ist bei 20-30 prozent der Patienten bereits in der asymptomatischen Phase der Infektion eine Mangelernährung zu beobachten. Neben dem Absinken des Körpergewichtes kommt es häufig zu einem reduziertem Plasmavitaminspiegel Proteinmangel sowie zu vermehrtem oxidativen Stress (vgl. Biesalski,Fürst, Kasper et. al., 1995, S. 417). Ziel dieser Arbeit ist es die Auswirkungen eines HIV- Care- Programmes auf den Ernährungszustand von HIV- Infizierten Personen in Kamerun im Vergleich zu einer Kontrollgruppe darzulegen. Dafür erfolgt eine Messung des Ernährungszustands vor Beginn des HIV- Care- Programmes, sowie nach drei- monatiger Durchführung des Programmes. Parallel finden diese Erhebungen auch bei den Patienten der Kontrollgruppe statt. Für die Erfassung des Body- Mass. Index werden Daten von 30 Patienten der Interventionsgruppe vor Beginn und nach 3- monatiger Durchführung des HIV- Care- Programmes miteinander verglichen. Anhand eines 3- Tage- Protokolls werden von 31 Patienten der Interventionsgruppe, sowie von 31 Patienten der Kontrollgruppe jeweils vor Beginn der Schulungen und nach drei Monaten der Durchführung die Parameter Gesamtenergiezufuhr und Zufuhr der Antioxidantien Vitamin A, C, E, sowie Zink miteinander verglichen. Parallel erfolgt von diesen je 31 Patienten je Gruppe auch die Beurteilung der Verzehrshäufigkeit einzelner Lebensmittelgruppen anhand eines Food Frequency Questionnaires. Der Body- Mass. Index von den 30 Personen der Interventionsgruppe verringerte sich zwischen T0 und T1 nur minimal um 0,33. Bei der Auswertung des 3- Tage- Protokolles zeigte sich eine Erhöhung der Zufuhr der Antioxidantien. Die Vitamine A und C wurden nach drei- monatiger Durchführung des HIV- Care Programms in höheren Mengen zu sich genommen, während sich die Aufnahme dieser Mikronährstoffe innerhalb der Kontrollgruppe nicht in größerem Ausmaß veränderte. Hinsichtlich der Verzehrshäufigkeit lässt sich nach drei Monaten.