Prozesswasser aus der Faulschlammentwässerung von kommunalen Kläranlagen stellt eine zusätzliche stoffliche Belastung der Anlage in Form von Stickstoff dar. Die Hauptkläranlage Münster betreibt zur Stickstoffentfernung und -rückgewinnung aus Prozesswasser eine innovative Membrankontaktorenanlage im großtechnischen Maßstab. Im Rahmen dieser Studie werden Auswirkungen auf die Leistung und den Betrieb der Membran sowie die Verwertung des produzierten Düngers untersucht. Erste Ergebnisse zeigen Stickstoffentfernungsleistungen von ca. 85 % und eine regionale Verwertbarkeit des produzierten Düngers.
Die Rückführung von Prozesswasser aus der Faulschlammentwässerung kommunaler Kläranlagen führt insbesondere durch dessen hohe Ammoniumkonzentration zu einer stofflichen Rückbelastung der Abwasserbehandlung. Zur separaten Prozesswasserbehandlung wurde auf der Hauptkläranlage Münster eine großtechnische Membrankontaktorenanlage mit Vorbehandlung installiert. Es wurden Stickstoffentfernungsleistungen von durchschnittlich ca. 74 % erreicht. Betriebserfahrungen zeigen, dass neben pH-Wert, Temperatur und Volumenstrom insbesondere die Feststoffabscheidung durch die Vorbehandlung des Prozesswassers einen maßgeblichen Einfluss auf den stabilen Betrieb der Membrankontaktorenanlage hat. Mit den Membrankontaktoren konnte aus dem Prozesswasser Stickstoff als Ammoniumsulfatlösung mit einem mittleren Stickstoffanteil von ca. 2,7 % N zurückgewonnen werden.