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In zwischenmenschlichen Beziehungen ist es nahezu unausweichlich, dass Menschen sich gegenseitig verletzen. In manchen Fällen gelingt es den Betroffenen jedoch nicht, diese Verletzungen zu verarbeiten, Rachefantasien und negative Gefühle auf den Verursacher ruhen zu lassen. Vergebung ist eine Möglichkeit, eigene Verletzungen zu bewältigen. Ärger, Hass oder Verbitterung werden dabei losgelassen, um eine freundlichere und mitfühlendere Haltung gegenüber einer verletzenden Person zu entwickeln. Diese veränderte Haltung kommt der vergebenden Person zugute, da sie etwa das Wohlbefinden und die Gesundheit verbessern kann. Im Rahmen einer Beratung oder Therapie können Menschen, die vergeben wollen, auf ihrem Weg unterstützt werden. Dieses Essential bietet eine wissenschaftlich fundierte Einführung in interpersonelle Vergebung und eine praxisnahe Anleitung für die beraterisch-therapeutische Begleitung von Vergebungsprozessen.
Bisher liegen kaum empirische Daten zur Bedeutung von Online-Selbsthilfeangeboten für Menschen mit Traumafolgestörungen vor. Im Rahmen einer Online-Befragung haben N = 137 Menschen mit Traumafolgestörungen, die Online-Selbsthilfeforen nutzen, offene Fragen zu den Vorteilen, Nachteilen und Grenzen von Online-Selbsthilfeforen sowie zu den wahrgenommenen Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen durch die Nutzung von Online-Selbsthilfeforen beantwortet. Die Antworten wurden mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Am häufigsten wurden Vorteile bezüglich des Peer-to-Peer-Austauschs genannt, die ein Zugehörigkeitsgefühl und Hilfe zur Selbsthilfe umfassten. Eine mögliche Destabilisierung durch die Forennutzung wurde als Nachteil thematisiert. Die mit dem Online-Format einhergehende Anonymität wurde gleichermaßen als Vorteil sowie als Nachteil benannt. Als Folge der Nutzung wurden hauptsächlich intrapersonelle Veränderungen, Veränderungen in professionellen Unterstützungsangeboten sowie soziale Kontakte betreffende Veränderungen genannt. Ein substanzieller Teil der Befragten erwähnte Verzahnungen zwischen Forenteilnahme und Psychotherapie, zwei Drittel befanden sich zum Erhebungszeitpunkt in Behandlung. Wie sich unterschiedliche Unterstützungsangebote gegenseitig beeinflussen und diese maximal fördernd kombiniert werden können, sollte zukünftig erforscht werden.
Ziel der Studie ist es, die Erfahrungen von Kindern mit Geschlechtsdysphorie/Geschlechtsinkongruenz (GD/GI) und ihrer Eltern mit dem Gesundheitswesen in Deutschland zu beschreiben. Die Erkenntnisse sollen die Versorgung und das Beratungsangebot für Betroffene verbessern und sind in die Erstellung neuer S3-Leitlinien „Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter: Diagnostik und Behandlung“¹ eingeflossen. Insgesamt wurden 78 Betroffene, 35 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (6-21 Jahre) mit GD/GI sowie 33 Mütter und 10 Väter befragt. Ausgewertet wurden 17 semistrukturierte Einzelinterviews und fünf Gruppeninterviews. Viele der Befragten erlebten fachlich unzureichend ausgebildete Ärzt/innen undTherapeut/innen und monate- oder jahrelangeWartezeiten. Eine trans* Identität, insbesondere bei kleineren Kindern und ihren Eltern, wurde von Behandelnden oft als vorübergehende Idee des Kindes abgetan oder den Eltern unterstellt, sich diese nur einzubilden. Als Expert/innen in eigener Sache fanden trans*idente Kinder, Jugendliche junge Erwachsene und ihre Eltern nur selten Gehör. Empfehlungen für eine affirmative Versorgung von trans* Kindern und Jugendlichen werden formuliert.
Based on an integration of socioecological systems and intergroup contact theory, we hypothesized that the context in which intergroup contact takes place moderates its association with attitudes toward refugees. To test this prediction, majority members in Germany reported in three studies (Ntotal = 695) how often they have had positive and negative direct and indirect contact with refugees in different contexts and their attitudes toward refugees. While the association between direct contact and intergroup attitudes was relatively context-independent, the association between indirect contact and attitudes toward refugees strongly depended on context. Indirect contact was more strongly associated with attitudes toward refugees in contexts with close relationships (family and friends) than in contexts with distanced relationships (newspaper and TV).
Background: Mental health professionals play a crucial role in either alleviating or exacerbating stress among queer clients.
Aims: Drawing on minority stress theory, we conducted a study to examine the experiences of lesbian, gay, bisexual and/or consensually non-monogamous clients with current or recent psychotherapy or counselling experiences in Germany.
Method: A convenience sample of 492 queer individuals participated in an online survey, providing insights into their most recent experiences with psychotherapy or counselling and evaluating the success of these processes. Among the participants, 92% identified as lesbian, gay, bisexual, or another non-heterosexual identity, while 8% identified as heterosexual. Additionally, 54% reported being in consensually non-monogamous relationships, and 23% identified as gender-diverse.
Results: The majority (92%) had prior experience with psychotherapy, with over half reporting their last session within the last month. The remaining 8% reported counselling experience. Most participants rated their recent psychotherapy or counselling process as successful. Exemplary practices were more common than inappropriate ones. While overt discrimination by mental health professionals was rare, subtle inappropriate behaviours were still prevalent. Affirmative and actively reassuring practices were strongly linked to subjective therapy success.
Conclusion: The study's findings warrant cautious optimism regarding a non-discriminative stance in German mental health professionals while highlighting the need for further research, training and guidelines for therapists and counsellors.