Pro und Contra urbanes Grün
(2020)
Grün in urbanen Räumen zeichnet sich durch
ästhe tische und ökologische Wirkungen aus. Um
urbanes Grün langfristig auch in stark verdichteten
Räumen etablieren zu können, müssen Anforderungen
der unterschiedlichen Infrastrukturen
mit den Lebensbedingungen der Pflanzen in Einklang
gebracht werden. Den zahlreichen positiven
Wirkungen stehen jedoch auch störende Einflüsse
gegenüber, die bereits im Planungsprozess urbaner
Räume zu berücksichtigen sind. Durch die Auswahl
angepasster Arten und geeigneter Standorte
sowie dauerhafter Pflegekonzepte können störende
Effek te vermieden oder zumindest reduziert
werden. Hier ist die Kooperation unterschiedlicher
Fachdisziplinen gefordert. Dazu zählen unter anderem
Akteure aus den Bereichen Landschaftsarchitektur
und Stadtplanung, Verkehrsplanung
und Wasserwirtschaft. In diesem Beitrag sollen
Aspekte zur Etablierung von urbanem Grün, in erster
Linie aus wasserwirtschaftlicher Sicht thematisiert
werden.
Die Verdunstung als Teil des urbanen Wasserhaushalts sollte aus wasserwirtschaftlicher und energetischer Sicht im Rahmen von Planungsprozessen zielgerichtet beeinflusst werden. Lösungs-strategien können nur in einem iterativen und interdisziplinä-ren Prozess entwickelt werden. So ergeben sich zahlreiche pla-nerische Optionen blau-grüner Infrastruktur, die anhand des Oxford-Quartiers in Münster exemplarisch dargestellt werden. Die erfolgreiche Umsetzung solcher ganzheitlichen Planungen erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit über bisherige kom-munale Organisations- und Arbeitsstrukturen hinweg. Je nach Planungsphase unterstützen dabei unterschiedlich differenzier-te Planungswerkzeuge die Entscheidungsfindung (zum Beispiel WABILA, SWMM-UrbanEVA).