Balz, Ulrich
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Während das Ertragswertverfahren nach IDW S1 mit Hilfe des Capital Asset Pricing Models (CAPM) die Kapitalkosten aus den Verhältnissen am Kapitalmarkt zum Bewertungsstichtag ableitet, arbeitet das vereinfachte Ertragswertverfahren nach §§ 199 ff. BewG für Stichtage seit dem Jahr 2016 mit einem festen Multiplikator. Veränderliche Kapitalmarktzinsen auf der einen und ein feststehender Multiplikator auf der anderen Seite führen stichtagsabhängig zu Unterschieden im Bewertungsergebnis. Angesichts der aktuellen Rechtsprechung des BFH, der gestiegenen Kapitalmarktzinsen und veränderlicher Risikofaktoren sollen für die Jahre ab 2016 für den Marktdurchschnitt und für ausgewählte Branchen die so ermittelten Kapitalkosten mit dem Multiplikator nach § 203 BewG verglichen werden. Der Beitrag schließt mit einem kurzen Fazit zur Verfahrenswahl.
Mit der 7. Novelle der MaRisk ist die Notwendigkeit der Berücksichtigung von ESG-Risiken für deutsche Kreditinstitute auch im Kreditprozess angekommen. Um einen Marktüberblick zum aktuellen Umsetzungsstand sowie den geplanten Maßnahmen zur Berücksichtigung von ESG-Risiken im Kreditprozess für Firmenkunden zu erhalten, haben die Autoren zwei umfassende empirische Untersuchungen bei Banken durchgeführt. Als größte Herausforderung bei ESG-Risiken im Kreditprozess haben demnach nahezu alle Institute die Datenerhebung identifiziert. Auswirkungen auf Kreditentscheidungen werden nur von einer Minderheit der Institute (und dann fast immer lediglich in Ausnahmefällen) gesehen. Die Relation von Nutzen und Aufwand wird von den Teilnehmern zudem kontrovers bewertet.
Derzeit erreichen die Inflationsraten in der Bundesrepublik Deutschland eine Größenordnung, die über Jahrzehnte hinweg nicht vorhanden war. Gerade die jüngste Entwicklung und der damit verbundene Anstieg der
Energiekosten führen zu erheblichen Preissteigerungen.
Vor diesem Hintergrund stellt der folgende Beitrag
mögliche Instrumente vor, um diese Entwicklung in der
Finanzplanung eines Unternehmens berücksichtigen zu können. Hierdurch sollen Ertrags- und Cashflow-Risiken
frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden.
Planungsunsicherheiten gehören zum unternehmerischen
Alltag von KMU. Mit welchen Planungsinstrumenten
Unternehmen Planungsrisiken bewältigen können und wie Planungsunsicherheiten bei der Unternehmensbewertung zu berücksichtigen sind, zeigt
der folgende Beitrag. Es handelt sich um den dritten
und letzten Beitrag der dreiteiligen Aufsatzreihe zur
Unternehmensbewertung und Planung nach IDW S 1.
Effiziente Wege zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei importierten kritischen Gütern
(2020)
Die Unterbrechung von Lieferketten infolge der aktuellen Pandemie wirft die Frage auf, wie künftig die Versorgungssicherheit mit kritischen Gütern im Krisenfall sichergestellt werden kann.
Zunächst ist zu klären, ob nicht schon die betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen von Unternehmen die gewünschte Sicherheit gewährleisten können. Nur wenn eine Marktlösung dieses Ziel nicht erreicht, ist ein staatlicher Eingriff gerechtfertigt. Mithilfe eines Scoringmodells können kritische Güter klassifiziert und effiziente Instrumente für diesen Eingriff zugeordnet werden.
Die Ertragskraft von KMU hängt oft an personenbezogenen Erfolgsfaktoren, die je nach Bewertungsanlass u.U. nicht oder nur begrenzt übertragbar sind. Der Beitrag zeigt, wie diese Faktoren zu identifizieren und in der Planung zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus vergleicht er anhand eines Beispiels die Bewertungsergebnisse des vereinfachten Ertragswertverfahrens mit denen nach IDW S1 und diskutiert einen im vereinfachten Ertragswertverfahren angelegten Weg zur Annäherung der Bewertungen.