Forschungsorientiertes Lehren und Lernen in wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen
(2010)
Employability wird im Kontext von Bachelor-Studiengängen der Wirtschaftswissenschaften als hochschulische Zielsetzung im Spannungsfeld von Wissenschaft, Beruf und Person eingeordnet und konkretisiert, um auftretenden Verkürzungen in der aktuellen Diskussion entgegenzuwirken. Darauf bezogen wird untersucht, inwieweit Konzepte forschungsorientierten Lehrens und Lernens Möglichkeiten der Förderung von Employability bieten. Es wird die These aufgestellt und konzeptionell erläutert, dass eine Förderung der Employability durch Konzepte Forschenden Lehrens und Lernens einer fachdidaktischen Ausrichtung bedarf. Ansatzpunkte zur fachdidaktischen Ausgestaltung werden angeführt.
Die Digitalisierung hat vielfältige Auswirkungen auf die Tätigkeitsfelder von Hochschulabsolvent/innen. Im Rahmen einer explorativen Studie des UAS7 e. V., eines Zusammenschlusses von sieben forschungsorientierten deutschen Fachhochschulen, wurden 33 problemzentrierte Interviews mit Lehrenden von fünf Hochschulen geführt. Von diesen Daten ausgehend wird der besondere Stellenwert einer Reflexion digitaler Werkzeuge für die Studiengangsentwicklung quantitativ und qualitativ begründet. Darauf aufbauend werden Ansätze aus einer Rekonstruktion der Handlungszusammenhänge in der Lehre für die Bearbeitung des Themas im Rahmen der Studiengangsentwicklung abgeleitet.
Digitalisierung ist inzwischen überall präsent und auch die Soziale Arbeit sieht sich zunehmend mit der Digitalisierung der Lebenswelt ihrer Klienten und ihrer beruflichen Praxis konfrontiert. Die daraus entstehenden arbeitsrelevanten Anforderungen wurden an der Fachhochschule Münster im Rahmen eines Planspiels aufgegriffen.
So wurde aufbauend auf ersten Erfahrungen mit der Planspielmethode ein Planspiel zur Entwicklung eines Digitalisierungskonzepts in einer fiktiven Trägerorganisation entwickelt. Dabei wurden drei Szenarien aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe sowie ein Szenario aus der Behindertenhilfe konstruiert, die anhand eines jeweils 10-minütigen Einführungsvideos den Studierenden vorgestellt werden. Durch die Nutzung digitaler Medien im Planspiel, wie zum Beispiel Foren oder Adobe-Connect-Sitzungen, wird die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Digitalisierung um konkrete Erfahrungen mit der Nutzung digitaler Medien angereichert. Das Zusammenspiel dieser beiden Zugänge soll dazu beitragen, die Entwicklung von ganzheitlichen (beruflichen) Handlungskompetenzen, im Sinne von Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, zu fördern.
Wichtig für die Neugestaltung des Moduls war die Ausrichtung am strategischen Ansatz der FH Münster zur Digitalisierung. Dabei wurde nicht allein die Nutzung digitaler Werkzeuge in der Lehre in den Fokus gestellt, sondern vielmehr die veränderten Kompetenzanforderungen aufgrund der Transformationsprozesse in den beruflichen Tätigkeitsfeldern der sozialen Arbeit näher betrachtet.