Oecotrophologie · Facility Management (OEF)
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Hintergrund: Chronischen kardiometabolischen Krankheiten ist gemein, dass sie maßgeblich durch einen ungesunden Lebensstil (e.g. körperliche Inaktivität, hyperkalorische Ernährung mit ungünstigen Verzehrsmustern, chronische Stresszustände) begünstigt werden. Vor diesem Hintergrund ist es von großem Interesse, Interventionen zu entwickeln, die die Implementierung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils ermöglicht.
Fragestellung: Ist ein gemeinschaftsbasiertes Interventionsprogramm zur Förderung eines gesunden Lebensstils geeignet, das kardiometabolische Risikoprofil zu verbessern?
Methoden: Die kontrollierte Interventionsstudie umfasst 6 Messzeitpunkte über den Zeitraum von insgesamt 24 Monaten. Für die Interventionsgruppe (N = 107) fanden individuelle Gesundheitscoachings sowie ein zehnwöchiges intensives Lebensstilprogramm mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen statt. Die Kontrollgruppe (N = 45) erhält keine Behandlung. Neben anthropometrischen, Vital- und Laborparametern zur Bestimmung des metabolischen Risikoprofils wurde das subjektiv wahrgenommene Stresslevel (PSS-10) erfasst. Ergebnisse: Die Probanden der Interventionsgruppe zeigten eine Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils nach 10 Wochen – während sich das Risikoprofil in der Kontrollgruppe nicht veränderte. Die Parameter näherten sich auch in der Interventionsgruppe im weiteren Studienverlauf bis zum Messzeitpunkt t4 (nach 12 Monaten) wieder den Ausgangswerten an, erreichten das Ausgangniveau jedoch zumeist nicht. Schlussfolgerung: Das gemeinschaftsbasierte Lebensstilprogramm ist geeignet, um das kardiovaskuläre Risikoprofil erwachsener Menschen positiv zu beeinflussen. Zukünftig sollte der Fokus auf die nachhaltige Etablierung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen gelegt werden, um einen erneuten Anstieg des Risikos nach Beendigung der Intensivphase zu vermeiden.
Einfluss eines HIV-Care-Programms auf den Ernährungsstatus von HIV- infizierten Patienten in Kamerun
(2012)
Einfluss eines HIV-Care-Programms auf den Ernährungsstatus von HIV- infizierten Patienten in Kamerun B. Sc. Marion Czech, G. Nkengkfack, H. Englert, Oerlinghausen Zusammenfassung Weltweit sind über 33,3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert (vgl. WHO, 2009). Die Subsahara zählt mit 24,5 Millionen Infizierten zu den Ländern mit der größten HIV-Rate. Allein in Kamerun sind ca. 5,5 prozent der Bevölkerung betroffen (vgl. UNAIDS, 2007). Die Ernährung kann hierbei den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und somit das Auftreten der charakteristischen Symptome von Aids sowie den Beginn der teuren antiretroviralen Therapie verzögern (vgl. Eckert, 2006, Immel, 2006). Durch zahlreiche Faktoren der HIV- Infektion ist bei 20-30 prozent der Patienten bereits in der asymptomatischen Phase der Infektion eine Mangelernährung zu beobachten. Neben dem Absinken des Körpergewichtes kommt es häufig zu einem reduziertem Plasmavitaminspiegel Proteinmangel sowie zu vermehrtem oxidativen Stress (vgl. Biesalski,Fürst, Kasper et. al., 1995, S. 417). Ziel dieser Arbeit ist es die Auswirkungen eines HIV- Care- Programmes auf den Ernährungszustand von HIV- Infizierten Personen in Kamerun im Vergleich zu einer Kontrollgruppe darzulegen. Dafür erfolgt eine Messung des Ernährungszustands vor Beginn des HIV- Care- Programmes, sowie nach drei- monatiger Durchführung des Programmes. Parallel finden diese Erhebungen auch bei den Patienten der Kontrollgruppe statt. Für die Erfassung des Body- Mass. Index werden Daten von 30 Patienten der Interventionsgruppe vor Beginn und nach 3- monatiger Durchführung des HIV- Care- Programmes miteinander verglichen. Anhand eines 3- Tage- Protokolls werden von 31 Patienten der Interventionsgruppe, sowie von 31 Patienten der Kontrollgruppe jeweils vor Beginn der Schulungen und nach drei Monaten der Durchführung die Parameter Gesamtenergiezufuhr und Zufuhr der Antioxidantien Vitamin A, C, E, sowie Zink miteinander verglichen. Parallel erfolgt von diesen je 31 Patienten je Gruppe auch die Beurteilung der Verzehrshäufigkeit einzelner Lebensmittelgruppen anhand eines Food Frequency Questionnaires. Der Body- Mass. Index von den 30 Personen der Interventionsgruppe verringerte sich zwischen T0 und T1 nur minimal um 0,33. Bei der Auswertung des 3- Tage- Protokolles zeigte sich eine Erhöhung der Zufuhr der Antioxidantien. Die Vitamine A und C wurden nach drei- monatiger Durchführung des HIV- Care Programms in höheren Mengen zu sich genommen, während sich die Aufnahme dieser Mikronährstoffe innerhalb der Kontrollgruppe nicht in größerem Ausmaß veränderte. Hinsichtlich der Verzehrshäufigkeit lässt sich nach drei Monaten.
Hintergrund: Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) sind die führende Todesursache in Deutschland und weltweit. Die Konzentrationen von Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin im Blut sind mit einem höheren Risiko für CVD assoziiert. Die Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis (cIMT) ermöglicht es, den atherosklerotischen Prozess bereits im subklinischen Zustand und mittels einer schnell und einfach durchführbaren, nichtinvasiven sowie für den Probanden gesundheitlich unbedenklichen Messung zu erfassen.
Fragestellung: Ist das durchgeführte community-basierte Lebensstil-Interventionsprogramm geeignet, um das CVDRisiko zu senken?
Methoden: Zweijährige kontrollierte Interventionsstudie mit 6 Messzeitpunkten (0, 2, 6, 12, 18, 24 Monate). Für die Interventionsgruppe (N = 112) wurden ein individuelles Coaching sowie ein zehnwöchiges intensives Lebensstilprogramm mit anschließenden monatlichen Alumni-Treffen durchgeführt. Die Kontrollgruppe (N = 87) nimmt an keinem Programm teil. In beiden Gruppen werden u. a. die Parameter Körpergewicht, Bauchumfang, Blutdruck, Puls, Blutzucker, HbA1c, Insulin, Cholesterinwerte, Triglyzeride, cIMT sowie Parameter zum Gesundheitsverhalten erfasst.
Ergebnisse: In der Interventionsgruppe zeigte sich bisher nach 10 Wochen eine Verbesserung der Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin- sowie der Blutzucker- und Insulinwerte. Das Risikoprofil in der Kontrollgruppe veränderte sich nicht. Die Bestimmung der cIMT ist nach nur 10 Wochen nicht sinnvoll. Ergebnisse zur cIMT werden erst nach 6 Monaten erneut erfasst und es liegen hierzu bisher nur die Baseline-Werte vor.
Schlussfolgerung: Das durchgeführte Lebensstilprogramm ist geeignet, um das kardiovaskuläre Risikoprofil zu verbessern. Eine potenzielle Veränderung der cIMT muss langfristig beobachtet werden. Zukünftige Studien sollten in Bezug auf gesunde, pflanzenbasierte Lebensstile den Wissenstransfer in die Bevölkerung hinein weiter optimieren.
Background: Establishing a healthy lifestyle has a great potential to reduce the prevalence of non-communicable diseases (NCDs) and their risk factors. NCDs contribute immensely to the economic costs of the health care system arising from therapy, medication use, and productivity loss.
Aim: The aim of this study was to evaluate the effect of the Healthy Lifestyle Community Program (cohort 2; HLCP-2) on medication use and consequently on medication costs for selected NCDs (diabetes, hypertension, and dyslipidemia).
Methods: Data stem from a 24-month non-randomised, controlled intervention trial aiming to improve risk factors for NCDs. Participants completed questionnaires at six measurement time points assessing medication use, from which costs were calculated. The following medication groups were included in the analysis as NCD medication: glucose-lowering medications (GLM), antihypertensive drugs (AHD) and lipid-lowering drugs (LLD). Statistical tests for inter- and intra-group comparison and multiple regression analysis were performed.
Results: In total, 118 participants (intervention group [IG]: n = 79; control group [CG]: n = 39) were considered. Compared to baseline medication use decreased slightly in the IG and increased in the CG. Costs for NCD medication were significantly lower in the IG than in the CG after 6 (p = 0.004), 12 (p = 0.040), 18 (p = 0.003) and 24 months (p = 0.008). After multiple regression analysis and adjusting for confounders, change of costs differed significantly between the groups in all final models.
Conclusion: The HLCP-2 was able to moderately prevent an increase of medication use and thus reduce costs for medication to treat NCDs with the greatest impact on AHD.