TY - THES A1 - Theisges, Ebba Charlotte T1 - Chancen und Risiken des Andickens von Flüssigkeiten bei Dysphagie in der ambulanten logopädischen Versorgung Eine quantitative Befragung praktizierender Therapeut*innen N2 - Hintergrund: Oropharyngeale Dysphagien nehmen in der alternden Gesellschaft immer mehr zu und sind gerade bei neurologischen und geriatrischen Patient*innen oftmals chronisch, weshalb eine ambulante Behandlung durch die Logopädie notwendig ist. Beim Dysphagiemanagement kommt dabei sehr häufig das Andicken von Flüssigkeiten zum Einsatz, um das Aspirationsrisiko zu verringern. Trotz der in vielen Bereichen unzureichenden Evidenz, empfehlen die einschlägigen Leitlinien das Andicken von Flüssigkeiten mit bestimmten Einschränkungen durchzuführen. Ziel: Der Umgang praktizierender Logopäd*innen mit den Empfehlungen der Leitlinien und damit der Chancen und Risiken des Andickens von Flüssigkeiten wird im ambulanten Setting untersucht. Methode: An der quantitativen Online-Befragung haben im Juni 2023 n = 94 ambulant tätige Logopäd*innen, die Dysphagie-Patient*innen behandeln, teilgenommen. In die Datenanalyse eingeschlossen wurden n = 62 Teilnehmende. Die Datenauswertung erfolgte mittels Methoden der deskriptiven Statistik. Ergebnisse: Viele Empfehlungen aus den Leitlinien wurden von den befragten Logopäd*innen umgesetzt, die Risiken des Andickens in der Tendenz aber unterschätzt. Die Überwachung von Komplikationen zur Risikominimierung und die diagnostische Grundlage für das Andicken von Flüssigkeiten stellen die Hauptaspekte für Abweichungen von den Leitlinien-Empfehlungen dar. Schlussfolgerung: Das Unterschätzen der Risiken von angedickten Flüssigkeiten durch die behandelnden Logopäd*innen kann weitreichende Folgen für die Patient*innen haben. Die Leitlinien sollten die Risiken stärker fokussieren und eindeutige Empfehlungen für eine individuelle und partizipative Entscheidungsfindung aussprechen. Dafür ist eine Grundlage an qualitativ hochwertigen Evidenzen hinsichtlich des Andickens von Flüssigkeiten notwendig. Die Zusammenarbeit der Berufsgruppen vor allem im Bereich der Diagnostik sollte gestärkt und Dysphagien in der Ausbildung bzw. dem Studium der Logopädie umfangreicher verankert werden. Y1 - 2024 UR - https://www.hb.fh-muenster.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/18421 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:836-opus-184217 ER -